KLIMASCHUTZ KONKRET
Im November 20: Wohnen der Zukunft
Auf dem Weg zur Klimaneutralität im Gebäudesektor - Thomas Kleiser, Klimaschutzmanager der Stadt Nürtingen, im Interview: Der Klimawandel ist eines der großen Themen unserer Zeit. Wir sind gefordert uns zu fragen, wie gestalten wir die Zukunft? Wie und wo wollen und können wir wohnen und leben? Wird KI, Künstliche Intelligenz, eine Rolle spielen? Ist mitunter weniger mehr, kann man aus der Vergangenheit lernen und wäre vielleicht manchmal wieder mehr Gemeinschaftssinn gefragt? Thomas Kleiser äußert sich im Interview mit Lia Hiller zu diesen Fragen, die derzeit viele Menschen bewegen und zeigt Möglichkeiten auf, wie auf lokaler, kommunaler, privater und gewerblicher Ebene nachhaltig und im Sinne des Klimaschutzes gehandelt werden kann.
Herr Kleiser, wie kann eine umweltschonende, möglichst klimaneutrale Bauweise realistisch von interessierten Bauherren und Renovierern umgesetzt werden? In den letzten Jahren hat sich in diesem Bereich unheimlich viel getan, die Vielfalt der Möglichkeiten ist inzwischen schon sehr groß und wächst weiter.
Interview, 21.11.20 Nürtinger Zeitung
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Das führt dazu, dass es klimaneutrale Gebäude in eher spartanischen einfachen Lösungen wie Tiny Houses gibt, bis hin zu hochentwickelten Smart Homes mit eher aufwändigen Hightech-Lösungen, von Häusern in Holzbauweise bis hin zu Häusern mit sogenannten intelligenten Baustoffen...
Was macht die Stadt Nürtingen in diesem Bereich für ihre Bevölkerung? Was wir als Stadt tun können, ist immer wieder zu informieren, insbesondere über die seit mehreren Jahren im März/April stattfindenden „Energietage Nürtingen“ mit diversen Informationsformaten, ...
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Kontakt: Stadt Nürtingen, Klimaschutzmanager Thomas Kleiser, Tel. 0 70 22 - 75-427, E-Mail: t.kleiser(at)nuertingen.de
Text: Lia Hiller, Gerhard Hemmerich, Fotos: NTZ
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Im September 20: Nürtingen belebt
Pop-up Bike Lane? - Kidical Mass? – Fancy Women Bike Ride? – Parking Day? - “Nürtingen belebt” belebt Nürtingen. Wenn die ganz Kleinen begeistert mit ihren Eltern mitten auf der Straße radeln, ist entweder „Mobil ohne Auto“ oder neuerdings die "Kidical Mass" in Nürtingen unterwegs. Fast 100 Kinder und Eltern radelten am 28. Juli durch Nürtingen, gut geschützt von der Polizei, und auf einer ganzen Fahrbahn nur für Radler.
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Seit Mai 2020 belebt die Initiative „Nürtingen belebt“ Nürtingen mit auf den ersten Blick ausgefallenen Aktionen. Sie wollen die Stadt erlebbar für alle Menschen machen, sagt Rolf Epple, einer der Gründer der Initiative, denn wo wenig bis gar keine Autos sind, kann der öffentliche Raum für die Einwohner zurückgewonnen werden. Das motiviert auch Michael Jäger sich zu engagieren, denn die Steigerung der Lebensqualität macht eine Stadt erst menschgerecht, lebenswert und eben belebt. Und so planten die beiden zusammen mit einigen anderen Aktiven die erste Pop-Up Bike Lane Nürtingens im Mai in der Bahnhofsstraße und am Tag der Verkehrssicherheit im Juni die Aktion „Mühlstraße“, um auf die Gefährdung der Fußgänger und Radfahrer aufmerksam zu machen.
Für September sind weitere international schon erfolgreiche Aktionen in Nürtingen geplant. Im Rahmen der Nürtinger Energietage wird der „Park(ing) Day“ zusammen mit dem Klimaschutzmanager, Thomas Kleiser, organisiert.
Am Park(ing) Day, den 18. September, werden temporär Autoparkplätze in der Innenstadt zu Fahrradparkplätze umdeklariert, durch Tische, Stühle und Menschen besetzt oder als kleine begrünte Oasen dekoriert – der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt!
Frauen solidarisch auf's Rad – heißt die Devise am 20. September beim Fancy Women Bike Ride, der im Rahmen des Stadtradelns stattfindet. Paula Brendel und Sophie Gasser organisieren die ursprünglich aus der Türkei stammende Radl-Aktion in Nürtingen. Frauen sollen als Verkehrsteilnehmer sichtbar werden und dies gerne in auffälliger Kleidung und mit Unterstützung der Männer.
Der 9-jährige Moritz Jäger ist auf jeden Fall bei der Kidical Mass am 27.9. dabei. Das Radeln im Juli hatte ihm sehr gut gefallen. Und das nette Ende im Hof der Seegrasspinnerei!
Jeder ist herzlichst eingeladen mitzumachen – als Teilnehmer bei den Veranstaltungen, als Mitstreiter bei der Organisation oder als Partner beim Ideenaustausch.
Details bei critical mass nurtingen > Nürtingen bewegt
Text: Stiftung Ökowatt, Fotos: Critical Mass
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Im Juli 20: Bunt und vielfältig!
Der Wörth Garten – ein kleines Paradies mitten in Nürtingen!
Wenn man die hektische Metzinger Straße hinter sich lässt, kann man auf dem ehemaligen Wörth Areal erleben, wie eine gute Idee und viele fleißige Hände eine zuletzt ungenutzte Brache in kurzer Zeit in ein kleines Paradies verwandelt haben. Der temporäre Wörth-Garten zeigt, wie man Stadt, Stadtgemeinschaft und Gärtnern für viele Menschen auf unterschiedlichste Weise erlebbar machen kann. Bunt und vielfältig ist die Gemüse- und Blumenauswahl, bunt und vielfältig sind die mitmachenden Menschen, bunt und
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vielfältig sind die Menschen, die den Garten einfach nur genießen. Zu letzteren gehört auch die 2-jährige Wilma aus Kleintischardt, die regelmäßig und voller Begeisterung die Blumen gießt und zusammen mit ihrer Mutter den Garten einfach genießt. Denn sie selber haben weder Garten noch Balkon und der Wörth Garten liegt geschickt auf dem Weg zum Spielplatz. Zu den Genießern gehört auch die Qi-Gong-Gruppe, die sich jeden Donnerstag um 19 Uhr trifft und in entspannter Atmosphäre ihre Übungen macht. Und natürlich zufällige Besucher oder die Urban Gardening Aktiven, die sich dort auch nur mal so zum Picknick treffen ohne zu gärtnern.
Gleich am Anfang der Corona-Krise wurde das Wörth-Garten Projekt, das sich im Winter 2019/2020 endgültig firmierte, auf eine harte Probe gestellt. Über 1200 Jungpflanzen wurden Monira Kilian, der Initiatorin des Projektes „Bunte Beete Nürtingen“ und aktive Mitstreiterin der Urban Gardening Gruppe, Mitte März gespendet. Dazu kam eine Anhängerladung Muttererde, Holz, Gerätschaften und Mitarbeiterzusagen aus allen Ecken. Durch Corona wurde der Start zwar erschwert, aber den 8 bis 9 Hauptaktiven der Urban Gardening Gruppe um Jan David Grebe, Monira Kilian und Ellen Fetzer gelang es unter Einhaltung der Corona-Regeln mit Studenten, Anwohnern, Flüchtlingsfamilien und anderen Anpackenden einen wunderschönen, organisch gewachsenen Garten zu erschaffen.
Aber ungeplant ging es dennoch nicht vonstatten. Die beteiligten Studenten der HfWU hatten im Vorfeld der Stadtverwaltungen einen gut ausgearbeiteten Pflanz- und Anlagenplan vorgelegt, dessen Umsetzung vorbildhaft gelungen ist. Wer also eine kleine Auszeit in der Stadt haben möchte, kann den Wörth-Garten gerne besuchen, zwischen den Beeten wandeln oder sich auf die Holzbänke setzen und sich erholen. Wer mehr über die Aktivitäten der Urban Gardening Gruppe erfahren oder sich am Gärtner beteiligen möchte, der kann sich am Aushang der kleinen Holzhütte erkundigen oder über buntebeete > wörth-garten mehr erfahren.
Fotos und Text: Stiftung Ökowatt Nürtingen
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Im Juni 20: To bee or not to bee!
Aktiver Insektenschutz durch NOVA-Jugend Seit Mitte März steht das Insektenhotel an der Versöhnungskirche in der Braike und zu den ersten Bewohnern zählen Grabwespen, gehörnte und rostrote Mauerbienen. Die NOVA-Jugendlichen der evangelischen Kirche Nürtingen wollen gemäß ihrem Supernova-Grundsatz - gebündelte Energie nach außen tragen - und dies u.a. in Form von ihrem Umweltengagement. So entstand auf der Faschingsfreizeit im Februar 2020 die Idee, das Gelände der Versöhnungskirche insektenfreundlicher zu gestalten.
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Auch wenn Corona-bedingt Diakon Thomas Volle im März das Insektenhotel erst einmal alleine aufgebaut und teilweise bestückt hat, bleibt für die Jugendlichen noch genug zu tun.
Neben dem bisher eingebrachten Holz, Lehm als Steilwandimitat und Dachschindeln mit schon teilweise bezogenen Nistlöchern, sollen bald noch markhaltige Stängel zugefügt werden. Geplant ist unter anderem auch noch ein tieferes Sandbett unter der Aufständerung anzulegen, um Sandbienen Siedlungsraum zu bieten.
Aber nicht nur für eine insektenfreundliche Unterkunft wird gesorgt. Um das Nahrungsangebot für die „Hotelbewohner“ zu vergrößern, wurde ein Staudenbeet mit Fetthenne, Nesseln und Taglilien in der Nähe angelegt. Das erfreut dann nicht nur die Insekten, sondern auch die Kirchgänger. Mit dem Insektenhotel und dem Staudenbeet wollen die NOVA-Jugendlichen aber nur einen ersten Schritt machen. Derzeit planen sie, ein kleines Gärtchen hinter der Kirche anzulegen.
Wer mehr über NOVA und ihr Engagement wissen möchte, kann sich auf ejbn.de informieren.
Text: Ökowatt, Fotos: Thomas Volle, NOVA
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Im Mai 20: Leben ohne Auto – in Nürtingen (un)denkbar?
Ein Erfahrungsbericht. Fahrradfahren ist gesund, gut für die Umwelt und auch stressfreier. Dennoch werden in Deutschland jedes Jahr mehr Autos verkauft. Denn die Liebe zum Auto ist hierzulande fest verwurzelt. Eine Tatsache, die ich selbst lange Zeit nicht hinterfragt habe. Jetzt lebe ich aber ohne Auto in Nürtingen und fahre mit dem Fahrrad – zum Einkaufen, nach Reutlingen in die Arbeit. Ein Umdenken, dass mehrere Jahre gedauert hat. Ein Kommentar von Eva-Maria Hörfurter.
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Dort wo ich herkomme, fiebert man seinem 18. Geburtstag entgegen. Denn mit der Volljährigkeit erwirbt man das Recht, selbst am Steuer eines Autos zu sitzen. Ohne Eltern auf dem Beifahrersitz. Man kann also endlich fahren, wohin man will. Ohne dass man seine große Schwester, Mutter, Onkel oder Großvater um deren Zeit bitten müsste. Und ein Auto steht sowieso immer bereit. Denn dort wo ich herkomme, geht ohne Auto gar nichts. Das liegt zu einen am fehlenden Nahverkehr, einem nicht existenten Radwegenetz sowie den doch recht großen Entfernungen zwischen den einzelnen Ortschaften, die gut und gerne mehr als 15 Kilometer betragen. Und da sind die zahllosen Höhenmeter der schönen, aber eben doch sehr steilen Berge des Voralpenlandes nicht mit eingerechnet. Und weil es in Südbayern eben so ist, wie es ist, habe ich nicht hinterfragt, ob man jeden Kilometer tatsächlich mit dem Auto absolvieren muss. Durch meine Studienzeit in Dresden habe ich aber die zahllosen Vorzüge eines Lebens ohne Auto kennen und schätzen gelernt: Keine endlose Suche nach einem Parkplatz, keine Stellplatzgebühren – und trotzdem mobil. Und das auch über die Grenzen des Stadtgebietes hinaus, dem Semesterticket sei Dank. Für den ersten Job hat es mich dann nach Baden-Württemberg verschlagen. Ein bislang unbekanntes Pflaster, das mir aber mit der Notwendigkeit eines Autos verknüpft schien. Doch irgendwie sollte es nicht sein. Erste Hürde: Unsere Wohnung verfügt über keinen Stellplatz, Parkplätze sind in der Ortsmitte von Neckarhausen zwar vorhanden, aber nicht immer frei. Und mit Bäcker, Metzger und Discounter waren alle Einkaufsmöglichkeiten direkt vor der Tür. Wozu also ein Auto? Der Weg in die Arbeit lässt sich mit Fahrrad und Bahn bequem bewältigen.
Nur der Transport meines Hundes in die Hundetagesstelle gestaltete sich schwierig. Denn mit knapp 10 Jahren waren längere Strecken einfach nicht mehr drin. Und das war dann schließlich der Punkt, an dem ich mir ein E-Lastenfahrrad gekauft habe. So sind auch die Hügel, von den Schwaben liebevoll Berge genannt, kein Problem mehr – egal ob mit dem 40 Kg schweren Hund, drei Kisten Getränken oder der 14-Jährigen Cousine meines Mannes vorne drin. Zugegeben, in unserer Garage steht nicht nur ein Fahrrad, sondern mehrere. Denn ein relativ teures Bike am Nürtinger Bahnhof länger stehen zu lassen, würde ich keinem empfehlen. Aber mit unserem kleinen Fuhrpark lässt sich jede Strecke im Umkreis bewältigen. Dem gut ausgebauten Netz, den kurzen Entfernungen und dem E-Antrieb sei Dank. Würde ich einen Umstieg jedem empfehlen? Wenn die Voraussetzungen stimmen, dann ja. Es gibt aber Regionen, in denen man mit dem Fahrrad einfach nicht weit kommt. Zumindest jetzt noch nicht. Doch auch rund um Stuttgart gibt es noch viel zu tun, damit das Fahrrad zu einem Fortbewegungsmittel für die breite Masse wird: Fahrradschnellstraßen, die nicht im Nirgendwo enden. Eine durchgängige Beschilderung, Fahrradwege ohne tausend Schlaglöcher und vor allem: Die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsbeteiligten. Denn leider gehören Unfälle zur Tagesordnung. Auch ich bin bereits auf der Motorhaube gelandet. Ja, und das obwohl ich Vorfahrt hatte. Nur leider nützt das nichts, wenn man mit seiner Gesundheit und schlimmstenfalls mit seinem Leben für das rücksichtslose Verhalten anderer zahlen muss. Dass Fahrradfahren Spaß machen kann, wenn die Bedingungen stimmen, zeigt das Beispiel der Niederländer. Hier gehört das Fahrrad zum Alltag und bestimmt die Stadt- und Verkehrsplanung ebenso wie das gemeinsame Miteinander. Ein Beispiel, von dem wir lernen können. Wenn wir wollen.
Text und Fotos: Eva-Maria Hörfurter
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Im April 20: Critical Mass Nürtingen
Wenn „Critical Mass“ durch Nürtingen rollt, dann müssen Autos warten!
Die Critical Mass Organisatoren und Teilnehmer brennen darauf, sich bald wieder auf ihre Sättel schwingen und als Radler-Gruppe in entspanntem Tempo durch Nürtingen zu rollen – vorbei an wartenden Autos, die selbst bei Grün an Ampeln warten müssen bis der geschlossene Verband der Radler die Kreuzungen durchfahren hat. Aber wie auch die Kinder- und Jugendversion „Kidical Mass Nürtingen“, ruht die Aktivitäten derzeit Corona-bedingt.
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Die Critical Mass feiert das Fahrrad und versteht sich als Gegenbewegung zur alltäglichen Blechlawine in Nürtingen. Und nicht nur hier, deutschland- und weltweit setzt sich Critical Mass seit Jahren für das Radfahren als Alternative zur motorisierten Fortbewegung ein und um zu zeigen, dass Menschen auf dem Fahrrad ebenso wie motorisierte Fahrzeuge Teil des Straßenverkehrs sind. Die Radler von Critical Mass werben für einen Umstieg weg von autozentrierter Verkehrsplanung, weg vom immensen Flächen- und Energieverbrauch, weg von Lärm, Dreck und Luftverschmutzung – hin zu umwelt- und menschenfreundlicher Mobilität, hin zu einem fahrradfreundlichen Nürtingen.
Ins Leben gerufen wurde „Critical Mass Nürtingen“ im November 2019 von Menschen, die sich für ein lebenswertes und fahrradfreundliches Nürtingen einsetzten. Rolf Epples Motivation ist klar: „Wir wollen, dass alle - Familien, jung und alt - mit dem Fahrrad stressfrei, schnell und sicher unterwegs sein können. Deshalb fordern wir bessere Bedingungen fürs Rad fahren in Nürtingen.“
Und die Critical Mass rollt und rollt... seit dem 15. November an jedem zweiten Freitag im Monat um 18 Uhr treffen sich die Teilnehmer am Startpunkt an der Kreuzkirche. Etwa eine Stunde lang rollen die Radler entspannt, mit Musik und im Winter mit bunten Lichtern über die großen Straßen in Nürtingen. Bei der anschließenden „Aftermass“ an wechselnden Orten kann man den Abend mit Freunden verbringen oder sich in lockerer Atmosphäre kennen lernen, unterhalten und für weitere Aktionen vernetzen. Die 25 bis 70 Teilnehmer lassen sich auch von kaltem, windigem Wetter nicht abschrecken, was die Organisatoren besonders freut.
Auch wenn das eigentliche Radeln entspannt ist, im Vorfeld müssen die Organisatoren die Route gut und abwechslungsreich planen. Natürlich werden die genutzt, um auf unterschiedliche Problemstellungen für den Radverkehr hinzuweisen. Dann muss die Route beim Ordnungsamt angemeldet, die Termine beworben und einen Ort für den gemütlichen „Aftermass“ ausgesucht werden. Deshalb freuen sich Rolf Epple, Michael Jäger und Sophie Gasser auf jeden begeisterten Radler, der/die die Bewegung durch sein Mitmachen unterstützt, auch in den Zeiten nach Corona.
Ihr Aufruf lautet deshalb: Fahrt mit und macht die Critical Mass groß und Nürtingen fahrradfreundlich! Critical Mass Nürtingen können Sie per Mail cirticalmass(at)nuertingen.org erreichen und Termine und weitere Infos auf Facebook, Instagram oder Twitter einsehen, s. facebook.com/criticalmassnuertingen und instagram.com/criticalmassnuertingen.
Text Critical Mass und Ökowatt, Foto: Ökowatt.
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Im März 20: Mehr Sonnendächer in Nürtingen
2019 sah einen Zuwachs an Fotovoltaik-Anlagen
Der Zubau von 100 Fotovoltaik (PV)-Anlagen in Nürtingen – das war und ist das Ziel der Kampagne „100 Sonnendächer für Nürtingen“ der Stiftung Ökowatt. Offiziell startet die Kampagne im April 2019 während der Nürtinger Energietage und am 3. April 2020 hätte im Rahmen der diesjährigen Energietage eine erste Bilanz gezogen werden sollen.
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Der Fotovoltaik-Zubau für 2019 zeigt eine sehr positive Entwicklung auf. Wurden in den Vorjahren durchschnittlich 32 Anlagen pro Jahr installiert, waren es im Kampagnen-Zeitraum von April 2019 bis zum Jahresende alleine schon 31 neuen PV-Anlagen.
Ob das „100 Sonnendächer“-Ziel tatsächlich erreicht wird, wird sich erst zeigen, wenn die Daten für 2020 zur Verfügung stehen. Aber jetzt schon ist klar, dass 2019 ein gutes PV-Jahr war mit einer installierten Leistung von 813,36kW, eine große Zunahme gegenüber den 486,45kW im Jahr 2018 und den stärksten solaren Zubau seit dem Jahr 2013.
Dass das Interesse der Nürtinger Bürger groß ist an der solaren Eigenstromversorgung wurden in den verschiedenen „100 Sonnendächer vor Ort“ Veranstaltungen im vergangenen Jahr klar. Bei den Veranstaltungen in Oberensingen, der Braike, Zizishausen, Reudern und Neckarhausen war der Andrang groß und die jeweiligen Solar-Referenten konnten zusammen mit dem Klimaschutzmanager der Stadt Nürtingen und Bürgern, die schon erfahrenen PV-Anlagen Besitzer oder gar solare Eigenstromverbraucher sind, den Interessenten Rede und Antwort stehen.
Die „100 Sonnendächer Vor Ort“ -Veranstaltungen sind vorerst ausgesetzt. Wenn Sie in der Zwischenzeit Interesse an einer eigenen PV-Anlage haben, können Sie sich an die Energieagentur des Landkreis Esslingen für eine kostenlose und unabhängige Erstberatung wenden,
Energieagentur Landkreis Esslingen oder die
"100 Sonnendächer"-Info-Blätter, (01 bis 09) der Stiftung Ökowatt herunterladen.
Text und Fotos: Stiftung Ökowatt.
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Im Nov 19: StadtGarten Eden
BUND-Nürtingen und Nürtinger Kirchen für Bewahrung der Schöpfung
Buddeln, pflanzen und stecken – mit viel Elan und Spaß gingen ca. 15 Kinder und Jugendliche der katholischen St. Johannes Gemeinde in der Kirchheimer Vorstadt zur Sache und verwandelten den langweilige Grünstreifen vor dem Jugendhaus in eine zukünftige bunte, insektenfreundliche Fläche. Sträucher, Stauden und Blumenzwiebeln, die bei Wildbienen und Schmetterlingen besonders beliebt sind, wurden eingebracht und ein kleines Wasserbecken für durstige Vögel und Insekten aufgestellt. Foto: Kinderarbeit ;-) St. Johannes Kirchengemeinde
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"StadtGarten Eden" ist ein Projekt der BUND Ortsgruppe Nürtingen zusammen mit interessierten Partnern in Nürtingen und Umgebung. StadtGarten Eden will mehr Lebensraum – Nahrung und Wohnraum - für Insekten in innerstädtischen Bereichen schaffen. Dazu zählen nicht nur die Umwandlung von geschotterten Flächen sondern auch triste Grünstreifen und/oder die insektengeführte Pflege von bestehenden Gartenanlagen. Neben den Jugendgruppen St. Johannes Gemeinde unter Führung von Martin Medla, ist StadtGarten Eden aktiv mit dem Grünen Gockel Team Oberensingen-Hardt unter Leitung von Pfarrerin Syliva Unzeitig und Christoph Geyer. Im September wurde am K2O Gemeindehaus in Oberensingen ein breiter Blühstreifen angelegt und eine insektenfreundliche Blühmischung ausgebracht. Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse, die erste Nahrung für hungrige Insekten bieten, wurden ebenfalls gesteckt. Das Foto zeigt die Aussaat eines Blühstreifen.
Weitere Partner im Projekt sind bisher die Grundschule Linsenhofen, wo Teile des Schulhofs insektenfreundlich angelegt wurde in Kombination mit einem Wissensquiz rund um Wiesenbewohner und dem Nahrungsnetz. Die bunt blühenden Sträucher und Blumen werden nicht nur die Insekten rund um die St. Johannes Kirche erfreuen, auch einige der Nachbarn freuen sich schon auf die bunte Aussicht!
Möchten Sie auch Ihren Grasstreifen oder Schottergarten insektenfreundlich gestalten? Fragen Sie bei der BUND Ortsgruppe an.
Text und Fotos: Stiftung Ökowatt.
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Im Sept 19: Fridays for Future Nürtingen
Klimastreik am 20. September 2019 - Erwachsene ausdrücklich erwünscht!
Bisher engagierten sich Nürtinger Schüler und Schülerinnen in Stuttgart, fuhren dort zu den Fridays for Future-Demonstrationen, um mit Gleichgesinnten ihr Anliegen lautstark zu fordern. Aber Klimaschutz zu fordern gilt es nicht nur im „fernen“ Stuttgart sondern direkt vor Ort in Nürtingen. Dies hat sich die seit dem Frühsommer bestehende „Fridays for Future Nürtingen“, FfF NT-Gruppe auf die Fahnen geschrieben. Seitdem trifft sie sich jeden Mittwoch Abend, um den anstehenden weltweiten Klimastreik am 20. September 2019 vorzubereiten.
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„Wir streiken bis ihr handelt!“ ist das Motto der „Fridays for Future“ Bewegung inspiriert von Greta Thunbergs Schulstreik, den diese im August 2018 in Schweden begann. Es war der Katalysator für viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene weltweit ihre Klima-Zukunftsängste und Frust zu kanalisieren und von den erwachsenen Entscheidungsträger auf allen Ebenen nicht weniger als ihre Zukunft auf einem lebenstauglichen Planten zu fordern.
„Die Fridays for Future Bewegung bietet für uns Jugendliche die Möglichkeit sich für unsere Zukunft und die unserer Kinder einzusetzen.“ sagt Clara Schweizer, Mitglied im im Nürtinger Jugendrat und informelle Sprecherin der Nürtinger Bewegung. „Alle müssen jetzt aktiv werden, denn wir sind die letzte Generation, die eine komplette Klimakatastrophe verhindern kann! Es ist Zeit auf die Wissenschaftler*innen zu hören und eine klare Botschaft an die Politik und Industrie zu senden. Wir müssen jetzt handeln! Jede einzelne Person und vor allem wir zusammen können viel erreichen.“
Seit Juli 2019 erarbeiten die FfF Gruppen „Demo“, „Öffentlichkeitsarbeit“, „Aktionen“ und „Forderungen“ an dem Gelingen des Klimastreiks in Nürtingen. Mitorganisiert wird der Klimastreik von einem breiten Spektrum interessierter Erwachsenen, die ihre vielfältigen Erfahrungen einbringen. Bis zu 30 Menschen, jung und alt und in wechselnden Konstellationen, diskutieren und planen wöchentlich gemeinsam. Typischerweise werden in einer Auftaktrunde die Ergebnisse des letzten Treffens vorgestellt und aktuelle Themen besprochen, dann arbeiten die Einzelgruppen an ihrem Thema und nach ca. 1 Stunde werden die Fortschritte in einer Abschlussrunde von Schülern und Schülerinnenvorgestellt und gegebenenfalls diskutiert. Jetzt, Anfang September, gibt es nur noch Details zu planen, das Programm für den 20. September steht fest.
Hier geht es nicht nur um die Organisation einer Demonstration und begleitende Aktionen sondern um die konkreten Forderungen der jungen Menschen - von Ida, Amira, Clara, Martin, Tom und vielen anderen - an ihre „Stadt“ – an den Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich, an den Gemeinderat, die Stadtverwaltung, Nürtinger Industrie und Handel und zuletzt auch an jeden einzelnen Nürtinger Erwachsenen, sich für die Zukunft ihrer Kinder zügig und kompromisslos einzusetzen.
Und es wird nicht mit der Übergabe der Forderungen getan sein. FfF Nürtingen wird die Umsetzung verlangen, prüfen und gegebenenfalls weiter Druck machen, um eine lebenswerte Zukunft zu erlangen.
Fridays For Future Nürtingen
Foto unten: Die Stadtbücherei Nürtingen unterstützt FFF mit einem aktuellen Medientisch mit Klimatipps. Katja Seidel.
Text und Fotos: Stiftung Ökowatt, Fridays for Future
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Im August 19: Zero Waste – FairReisen - Klimawandel
Wissen und gelebte Nachhaltigkeit in der Stadtbücherei Nürtingen Tausende von Büchern, Zeitschriften, CDs und Filmen werden jedes Jahr von rund 180 000 Besucherinnen und Besuchern der Stadtbücherei Nürtingen ausgeliehen. Schon allein das macht diese seit 1948 bestehende Institution zu einem Vorreiter für gelebte Nachhaltigkeit und Teil der „Sharing Community“. Wer Ratgeber zu plastikfreiem Leben, klimafreundlichem Tourismus, den Ursachen und Folgen des Klimawandels, Energiewende oder Gemeinwohlökonomie sucht,
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... ist hier bestens beraten. Katja Seidel und Inge Hertlein, die Leiterin der Bücherei, bilden mit ihren Kolleginnen seit vielen Jahren ein eingespieltes Lektorinnenteam im Sachbuchbereich und haben so einen beeindruckenden Wissensschatz zusammengetragen. Auch in Zeiten des Internets sind Sachbücher renommierter Verlage zu Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeitsthemen sehr gefragt, gerade weil sie kompaktes, gut recherchiertes Grundlagenwissen bieten. Dies schätzen auch viele Schüler für ihre Referate und Präsentationen. Die Nachfrage hier ist laut Inge Hertlein sehr groß.
Den Trendthemen spürt Katja Seidel nach. An den derzeit sehr beliebten Büchern über Plastik- und Müllvermeidung besitzt die Stadtbücherei deshalb eine große Auswahl. Diese bieten einfache Anleitungen, wie man sein Leben plastikfreier und damit nachhaltiger gestalten kann, und das ohne große Ausgaben.
Zusätzliche Aufmerksamkeit verschafft die Stadtbücherei diesen und anderen aktuellen Themen mit den Büchertischen im Eingangsbereich. Ganz aktuelle Informationen bieten die Zeitschriften im 2. Obergeschoss. In „Bild der Wissenschaft“, „Spektrum der Wissenschaft“ und „Ökotest“ kann der Leser sich zeitnah über die neuesten Klimaerkenntnisse oder Nachhaltigkeitsthemen informieren.
In Sachen konkretem und praktischem Klimaschutz punktet die Stadtbücherei mit zwei ausleihbaren Energiesparpaketen des Umweltbundesamtes. Mit dem darin enthaltenen Strom-Messgerät kann jeder die jährlichen Betriebskosten seiner Elektrogeräte selber ermitteln und so gegebenenfalls seinen Stromverbrauch senken.
Stadtbücherei Energiesparpaket.
Die Stadtbücherei lebt für und mit ihren Lesern. Die Mitarbeiterinnen stehen nicht nur beratend zur Seite, sondern begrüßen auch Anregungen für Anschaffungen. Beispielsweise wurde die Zeitschrift „Oya“, das über enkeltaugliche Denk- und Lebensweisen berichtet, aufgrund einer Kundenanfrage abonniert. Die Hauptstelle der Stadtbücherei ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 18:30 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Bücher können in der Hauptstelle in der Marktstraße 7 sowie in den 4 Außenstellen ausgeliehen werden. Die
Online-Bibliothek steht 24 Stunden an 7 Tagen zur Verfügung. Zu folgenden Themen haben wir Literaturlisten mit Empfehlungen zusammengestellt.
01.
Abfallvermeidung
02.
Energieeinsparung
03.
Energiepolitik Erneuerbare
04.
Klimaschutz
05.
Nachhaltigkeit
06.
Umweltbewusstsein
07.
Upcycling
Vorschläge an die Stadtbücherei Nürtingen
Text und Fotos: Stiftung ÖKOWATT Nürtingen, Foto Energiesparpakete: Stadtbücherei Nürtingen
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Im Juli 19: Nürtinger Energietisch
Sie haben Fragen zu Heizen ohne Heizung, Thermographie an Gebäuden, oder Energiegenossenschaften? Antworten bieten die Nürtinger Energietische! Seit November 2015 organisiert Thomas Kleiser, der Klimaschutzmanager der Stadt Nürtingen in unregelmäßigen Abständen den Energietisch als Fachforum, das zum Austausch zwischen Bürgern und Experten einlädt. In den 10 Jahren zuvor wurden die Energietische von der Stiftung Ökowatt bzw. dem früheren Technischen Beigeordneten, Herr Fouquet, organisiert. Was hat es mit dem Heizen ohne Heizung auf sich? Das Analytiklabor Quality Analysis, seit September 2017 im Großen Forst beheimatet,
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hat sich für eine zukunftsweisende Gebäudetechnik entschieden, die komplett auf fossile Brennstoffe verzichtet. Sie hat ihr Konzept jüngst beim Energietisch vorgestellt.
Im Falle von Quality Analysis sorgen Wärmepumpen für ausreichend Wärme- bzw. Kälte, die in großen Speicher bevorratet werden und über Gebläse temperierte Luft in die jeweiligen Labor- und Büroräume einspeisen. Ein Großteil der benötigten Elektrizität für den Pumpen- sowie Gerätebetrieb wird aus der firmeneigenen Fotovoltaikanlage gewonnen. Es funktioniert so gut, dass sich Inhaber Josef Faigle über bis zu 60% Autarkiegrad an sonnigen Tagen freut.
Die Energietische finden in wechselnden Umgebungen statt. Gastgeber waren unter anderem schon die Stadtwerke, die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, die Stadt Nürtingen, und das ökumenische Gemeindehaus in Oberensingen. Die Themen sind ebenso vielfältig. Der Tübinger Professor Möhring-Hesse referierte über Papst Benedikts „Laudato Si“ und seine Bedeutung für den Umwelt- und Klimaschutz, die Stadtwerke zeigten ihr Strom- und Gas-Leitzentrale und stellten ihr SmartMeter Produkt vor.
Der Thermographiespaziergang mit einem Energieexperten aus Göppingen verdeutlichte Wärmebrücken an Gebäuden in sehr anschaulicher Weise während die HfWU Professoren Dr. Carsten Herbes, Dr. Michael Roth und Dr. Marc Ringel, über ihre Forschung zu Energiegenossenschaften, enerneuerbare Energien im Stadt- und Landschaftsbild und Energieeffizient – immer mit Blick auf Anwendung auf Nürtingen - berichteten.
Beim jüngsten Energietisch im Großen Forst konnten die Teilnehmer nicht nur Quality Analysis genauer kennenlernen, sondern erfuhren von Energieexperten Thomas Röger viel über Förderprogramme, die die energetische Gebäudesanierung für Privatiers, Unternehmen und Kommunen deutlich günstiger gestalten. Die Nürtinger Bürger sind herzlichst zu den Energietischen eingeladen. Ankündigungen dazu finden Sie in der Nürtinger Zeitung und der
Webseite des Stadt Nürtingen.
Bild oben: Thomas Kleiser, Text u. Fotos: R. Kostrewa, oekowatt Stiftung
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Im April 19: 100 Sonnendächer für Nürtingen
Nürtingens Zukunftsenergie liegt auf den Dächern! 300 € Zuschuss für Zweitberatungen möglich.
Den zögerlichen, aber dringend notwendigen Fotovoltaik-Ausbau in Nürtingen will die Stiftung ÖKOWATT Nürtingen im Jahr 2019 beschleunigen. Mit ihrer „100 Sonnendächer für Nürtingen“-Kampagne möchte die Stiftung ihrem Stiftungszweck, den Klimaschutz in Nürtingen zu fördern, gerecht werden. Eine intensive Kampagne soll die Nürtinger Bürger aufrütteln, das Klimaschutzpotential vor Ort nutzen. Im Jahr 2018 erzeugten Nürtingens derzeit 850 Fotovoltaik-Anlagen 10,37 GWh Strom. Das ist gut, aber Nürtingen könnte es noch besser.
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Der Zubau lag in den letzten Jahren bei knapp 30 PV-Anlagen. Das hört sich nicht schlecht an, aber die kleinere, nur 35.000 Einwohner große Stadt Kehl, die auf einem Spitzenplatz der Solar-Bundesliga steht, baut gegenwärtig etwa 80 Anlagen pro Jahr dazu.
Am fehlenden Solarpotential Nürtingens kann der geringe Zubau nicht liegen, denn die Südhänge des Steinenbergs, Galgenbergs oder Neckarhausen sind von der Sonne begünstigt und liegen mit mittleren jährlichen Sonneneinstrahlungen bei 1000 bis 1250 kWh/m2/Jahr weit über dem durchschnittlichen Landesmittel von 900 kWh/m2/Jahr.
Deshalb hat sich die Stiftung ÖKOWATT Nürtingen einer intensiven Info- und Aufklärungskampagne verschrieben, um den Nürtingern die Potentiale der Solarenergie vor Ort aufzuzeigen. Die Auftaktveranstaltung der „100 Sonnendächer für Nürtingen“-Kampagne fand am 4. April 2019 im Rahmen der Energietage Nürtingen statt. Hier kamen Nürtinger Bürger und Unternehmen zu Wort, die zum Teil seit 23 Jahren Erfahrungen mit eigenen PV-Anlagen teils auch mit eigenen Speichersystem gemacht haben. Das Fazit aller lautet – PV lohnt sich! Mehr zur Auftaktveranstaltung unter
www.oekowatt.de > "100 Sonnendächer für Nürtingen".
Die Infokampagne wird von einem Set Faktenblätter begleitet, die alle Fragen rund um Fotovoltaik und Speicher und deren Wirtschaftlichkeit und Klimaschutznutzen erläutern. Wem die allgemeinen Faktenblätter nicht ausreichen, der kann bei der Energieagentur des Landkreis Esslingen (07022 213400) eine kostenlose, unabhängige Erstberatung in Anspruch nehmen, um einen ersten Eindruck von seinem Hausdachpotential zu bekommen. Eine eventuelle kostenpflichte Zweitberatung über die Energieagentur wird von der Stiftung ÖKOWATT Nürtingen mit 300€ bezuschusst (nähere Details zu den Förderbedingungen unter
www.oekowatt.de > s. 100 Sonnendächer für Nürtingen – Faktenblatt 9).
Als Pilotprojekt wird die Stiftung einen sogenannten „PV-Straßenkonvoi“ einsetzen – Mitglieder der Stiftung möchten in ihrer Nachbarschaft Hausbesitzer mit geeignetem Dach gezielt ansprechen und hoffentlich so das Interesse wecken und gegebenenfalls Hemmnisse gegenüber PV-Anlagen abbauen.
Es werden Energietische, organisiert vom Klimaschutzmanager der Stadt Nürtingen zusammen mit der Stiftung ÖKOWATT, im Laufe von 2019 zu verschiedene Energiethemen abgehalten. Der erste Termin steht schon fest. Am 11. Juli trifft man sich bei Quality Analysis GmbH im Großen Forst, um deren innovatives Energiekonzept – Fotovoltaik und Wärmepumpe in Kombination mit Kälte- und Wärmespeicher – kennenzulernen. Die Veranstaltung ist mit Anmeldung. Details dazu werden zeitnah auf oekowatt.de, der website der Stadt Nürtingen sowie in der Nürtinger Zeitung veröffentlicht.
Text, Fotos: O. Braune, oekowatt Stiftung
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Im März 19: Plastikfasten vom 6. März bis zum 18. April mit "Grünes Zuhause"
Die Fastenzeit hat begonnen – der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft zum Plastikfasten auf! Denn Europameister im Verpackungsmüll zu sein ist keine Ehre!
Plastik ist aus unserem täglichen Leben kaum wegzudenken. Eine leichtes, extrem langlebiges und vielseitig einsetzbares Produkt, das sich seit seiner Nutzung Mitte des letzten Jahrhunderts inzwischen als äußerst problematisch erweist – Plastikinseln im Pazifik, verendete Wale, Fische und Seevögel, deren Mägen voller
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Plastikpartikel sind, Unmengen an To-Go-Verpackungen, Mikroplastik auf unseren Äckern, im Trinkwasser und nicht zuletzt in uns Menschen, wo es unter anderem im Verdacht steht Krebs, Übergewicht und Unfruchtbarkeit zu verursachen. Wir müssen dringend etwas tun – deshalb raus aus dem Plastikwahn und #Plastikfasten jetzt!
Neben den üblichen Verdächtigen – Stoffbeutel statt Plastiktüte, Einkaufen von losen und unverpackten Nahrungsmitteln anstelle von in Plastik eingeschweißten Lebensmitteln zeigt die BUND Ortsgruppe Nürtingen weitere Möglichkeiten wie Plastik vermieden werden kann. Ihr Projekt „Grünes Zuhause“ im Rahmen der nachhaltigen und zukunftsfähigen Initiative Solarstadt Nürtingen 2046 regt seit dem Frühherbst 2018 in sogenannten „Putzpartys“ zur direkten, kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten an und zeigt verblüffend einfache Lösungen im eigenen Haushalt auf, Plastik(verpackungen) zu vermeiden. In einer ersten Phase des Projektes wird gezeigt, wie umweltfreundliche und mikroplastikfreie Putz- und Reinigungsmittel hergestellt werden können. Plastikverpackungsalternativen werden diskutiert, Produktalternativen, z.B. feste Seife/Haarseife anstelle von Duschgel/Shampoo im der Plastikflasche werden ebenso vorgestellt wie auch die „unsichtbaren“ Mikroplastikquellen wie Fleece-Pullover, Mikrofasertücher oder Polyester/Elastan-Anteil in Kleidung.
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Inzwischen wurden Putzpartys mit verschiedenen Gruppen durchgeführt: mit einer Konfirmandengruppe in der Braike, einer Schülergruppe an der Fritz-Ruoff-Schule, Partys mit NachbarInnen und FreundInnen, und sogar ein VHS-Kurs. Das Projekt läuft weiter, wer also Lust hat eine Putzparty für sich und seine FreundInnen zu organisieren darf sich gerne bei der
BUND Ortsgruppe Nürtingen melden.
Kontakt: aktion.nt(at)bund-nuertingen.de
² Kunstfasern verlieren bei jedem Reinigungsvorgang oder Waschgang viele Kleinstpartikel, die in die Kanalisation gespült werden und von der Kläranlage nicht aufgefangen werden können.
Text & Fotos: BUND Ortsgruppe Nürtingen
Im Februar 19: UN-Auszeichnung für Bienenstrom
Schwäbische Energie-Pioniere werden von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet – als erster Strom-Lieferant
24.01.19, pm. Wer sich besonders verdient macht um die biologische Vielfalt und deren Erhalt, den zeichnen die Vereinten Nationen, UN aus. Genauer gesagt die UN-Dekade Biologische Vielfalt, die Projekte prüft und auswählt. Erstmals wurde gestern ein Stromprodukt so ausgezeichnet: Bienenstrom, eine Kooperation der Stadtwerke Nürtingen mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb und seit April 2018 auf dem Markt.
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Entgegengenommen wurde die Auszeichnung von Tübingens Regierungspräsident Klaus Tappeser und dem Vertriebsleiter der Stadtwerke Nürtingen.
„Das Projekt setzt sich in innovativer Weise für mehr Biodiversität im Energiepflanzen-Anbau ein. Gleichzeitig trägt es zur Förderung von Insekten bei“, schrieben die Juroren. „Mit Bienenstrom können Energieerzeuger, die beteiligten Landwirten sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern etwas für Insekten und die biologische Vielfalt tun.“ Überreicht wurde der Preis gestern auf der Grünen Woche in Berlin.
Als Bienenstrom auf den Markt kam, steckte dahinter eine völlig neue Idee: den Verbrauchern ein Ökostrom-Produkt anzubieten, das besonders bienen- und insektenfreundlich ist. Mit einem Teil des Strompreises werden insektenfreundliche Blühflächen gefördert. Solche Blühflächen sind weniger rentabel als Reinkulturen. Daher erhalten Bauern, die sich beteiligen, eine zusätzliche Finanzierung über den Strompreis – einen Cent pro Kilowattstunde. Im Sommer 2018 blühten auf der Schwäbischen Alb die ersten 14 Hektar mithilfe dieser Strom-Unterstützung. Für 2019 sind fünf weitere Hektar unter Vertrag.
Zwei Partner haben sich zusammengetan, um einerseits das Projekt mit Landwirten zu organisieren und andererseits ein konkurrenzfähiges Stromprodukt auf den Markt zu bringen: das Biosphärengebiet Schwäbische Alb, in dessen Einzugsgebiet die Blühflächen liegen, und die Stadtwerke Nürtingen, die den energiewirtschaftlichen Part über-nommen haben. Auch Berufsimkerverbände unterstützen das Projekt von Anfang an.
Preisverleihung auf der Grünen Woche
Der Rahmen für die Preisverleihung war das 12. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung „Bauern brauchen Insekten – Insekten brauchen Bauern?!“ auf der Grünen Woche. Die Auszeichnung entgegengenommen hat Tübingens Regierungspräsident Klaus Tappeser als Vorsitzender des Lenkungskreises Biosphärengebiet Schwäbische Alb gemeinsam mit Vertriebsleiter Tobias Länge, Stadtwerke Nürtingen GmbH. Tappeser appellierte: „Selten war es so einfach, sich für biologische Vielfalt zu engagieren: einfach den Stromanbieter wechseln!“ Tobias Länge sagte: „Bienenstrom ist biologische Vielfalt – ganz konkret. Unsere Blühmischung enthält ausschließlich heimische Pflanzen. Auf den blühenden Feldern entsteht ein zusätzlicher Lebensraum für Wildtiere. Und die Pflanzen werden anschließend genutzt, um in Biogasanlagen Energie zu erzeugen.“ Tappeser und Länge erhielten die Urkunde, ein Schild und einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt stehen soll. Überreicht wurde der Preis von Thomas Muchow von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, er ist eines von elf Mitgliedern der Fachjury.
Bienenstrom kann deutschlandweit bestellt werden, von Privatkunden ebenso wie von Firmenkunden, wie jedes andere Stromprodukt auch. Mehr Infos gibt es unter
www.bienenstrom.de
Text & Fotos: Stadtwerke Nürtingen GmbH
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Im Dezember 18: FAIRkleidet
Kleidung – meist gedankenlos morgens angezogen und abends wieder abgestreift.
Meist machen wir uns nicht groß Gedanken zu dem, was wir auf unserer Haut tragen.
Es ist jedoch nicht egal, was wir wo einkaufen und wie wir damit umgehen. Unsere Kleidung hat ihren Preis, und wenn wir den nicht selbst bezahlen, dann muss ihn jemand anderes bezahlen: Kinder, die zu Hungerlöhnen unsere T-Shirts und Jeanshosen nähen, Verkäuferinnen, die im Textildiscounter unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden müssen, die Umwelt, die all die Abgase und Chemikalien nicht mehr verarbeiten kann...
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Dafür zu sensibilisieren und alternative Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, das war das Anliegen das die Organisatoren der Veranstaltung „FAIRkleidet“ verfolgt haben, die am 6. November im Rahmen von NOVA (Junge Kirche im Kirchenbezirk Nürtingen) in der Versöhnungskirche stattgefunden hat. Die Ökumenische Hochschulseelsorge Nürtingen, das International Office der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, das Team von NOVA und die Eine-Welt-Gruppe Nürtingen e.v. hatten zu einem Abend rund um das Thema „Kleidung“ eingeladen und ein buntes Programm zusammengestellt. Unterschiedliche Bausteine luden zum Nachdenken, Mitmachen, Inspirieren-lassen ein:
- Kleidertausch
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren im Vorfeld aufgefordert worden, ihren Kleiderschrank zuhause zu durchforsten und das mitzubringen, was nicht mehr passt oder nicht mehr gefällt, aber noch gut erhalten ist. Mit solchen individuellen Einzelteilen bestückt wurde dann die Kleidertauschstation zu einer wahren Fundgrube für den ein oder anderen Gast, der sich über ein neues Hemd oder ein schönes Kleid freuen durfte. Und was an diesem Abend keine neue Besitzerin / keinen neuen Besitzer gefunden hatte, wurde von Hochschulseelsorgerin Alexandra Holzbauer am anderen Tag zum Diakonieladen gebracht. Dort freuten sich die Mitarbeiterinnen über viele neue Teile, mit denen sie die Auswahl in der Bekleidungsabteilung vergrößern konnten.
- Upcycling/ Umnähen
Wer beim Kleidertausch zwar etwas gefunden hatte, aber das neue Lieblingsstück gern noch etwas enger oder weiter wünschte, konnte sich an der Upcycling- / Umnähstation helfen lassen. Frau Jarosch vom Nürtinger Repair Café stand dort bereit, um Interessierte an der Nähmaschine und mit Nadel und Faden einzuweisen. Sie hatte allerlei Tipps und Tricks rund um das Nähen parat. Außerdem zeigte sie, was sich aus alten abgetragenen Kleidungsstücken noch zaubern lässt. Eine ausrangierte Jeans z.B. muss nicht gleich weggeschmissen werden, sondern kann umgenäht zur Tasche noch wertvolle Dienste erweisen – und ist zudem noch ein Hingucker-Unikat!
Ein Hinweis an dieser Stelle: Ausgemusterte Kleidungsstücke bitte immer in den Second-Hand-Laden, auf den Flohmarkt, in den Diakonieladen (Prinzip „Kleidertausch“!) oder immerhin zum Altkleidercontainer bringen. Alles, was weitergetragen wird, macht den Kauf neuer Textilien überflüssig und überhaupt ist Stoff ein wertvoller Rohstoff!
Infos zum Nürtinger
Repair Café:
Ingrid Jarosch öffnet außerdem freitags ihre Nähstube: siehe
ingja.de
- Faire Kleidung
Die Eine-Welt-Gruppe Nürtingen zeigte Mode, die im Weltladen verkauft wird, und hatte viele Informationen dabei über Produktionsbedingungen, Herstellungsweise oder Transportwege der Sachen, die bei uns im Schrank liegen. Hier konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Quiz und an aufklärenden Schautafeln ein Bild davon machen, unter welchen Bedingungen die meisten unserer Kleidungsstücke hergestellt werden und welchen Preis unser Konsumverhalten hat. Es spielt eben doch eine große Rolle, wo wir unsere Hosen und Hemden kaufen
- Modenschau
Dass Mode immer auch abhängig von Region und Zeit ist, wurde in einer kurzweiligen Modenschau des Kalinka-Chores aus dem Rossdorf deutlich. In einer farbenfrohen Präsentation wurden Trachten aus Russland, Kasachstan und Ukraine gezeigt und in ihrer Symbolträchtigkeit erläutert.
Ein bunter und kurzweiliger Abend mit vielen Informationen, die so manch einen nachdenklich stimmten und in Zukunft verantworteter und bewusster mit dem Thema „Kleidung“ umgehen lassen – so die Hoffnung der Veranstalter
Text & Fotos: Ökumenische Hochschulseelsorge Nürtingen
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Im November 18: Bunte Beete, urbane Gärten Nürtingen
Hurra, der Anfang ist gelungen!
Nach der Idee einer „Essbaren Stadt“ haben wir diesen Sommer 4 Beete in Nürtingen aufgestellt mit der Einladung: „Pflücken erwünscht!“: ein Beet steht vor dem Weltladen in der Kirchstraße, zwei vor dem Integrationsbüro in der Gerberstraße und eines auf dem Gelände der Seegrasspinnerei.
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Wir bepflanzen Holzkisten, die von Paten gepflegt werden. Wer selbst ein Beet aufstellen möchte, kann sich gerne bei uns melden. Wir unterstützen mit Rat und Tat beim Bau der Beete, Organisieren der Erde und Bepflanzen.
Mit unserer Gartenbewegung laden wir zum Mitmachen ein und engagieren uns für eine ökologisch und sozial verträgliche Ökonomie und Gesellschaft.
Mit dem Projekt sind wir Teil der weltweiten Urban Gardening-Bewegung, die Alternativen zur heutigen Lebensweise ausprobiert. Neben dem praktischen Nutzen soll das Projekt vor allem auch zum Nachdenken über eine nachhaltige Lebensweise anregen. Wir begreifen Nahrung oft nur noch als Konsumgut, nicht als Lebens-Mittel. Mit dem dezentralen und selbstständigen Anbau von Essen setzen wir ein Gegengewicht zu dem Massenanbau der Agrar-Riesen.
Ziel ist ein kleiner Kern von zentralen Gärten und Projekten, die zuverlässig von einigen Hauptverantwortlichen betreut werden. Bisher sind wir zu zweit. Im Laufe der Zeit hoffen wir auf weitere eigeninitiierte Projekte, die sich der Idee von einer „Essbaren Stadt“ zugehörig fühlen.
„Bunte Beete“ ist eine Initiative der Solarstadt Nürtingen 2046 und des Forums Zukunftsfähiges Nürtingen.
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Text & Fotos: Monira Kilian, Forum Zukunftsfähiges Nürtingen
Im Oktober 18: Umsonstladen Nürtingen
Der eine will es nicht mehr, der andere kann es brauchen!
Gelebte Nachhaltigkeit im Umsonstladen Nürtingen
Das Prinzip ist einfach, der Effekt groß – im Umsonstladen in der Galgenbergstraße 4a können gut erhaltene Gegenstände wie abgelegte Kleidung, Bücher und funktionsfähige Haushaltsgegenstände abgegeben werden und jeden Dienstag, 15 bis 18 Uhr oder Samstag, 14 bis 16 Uhr, können interessierte Menschen im Laden stöbern und wenn sie etwas Passendes finden mitnehmen. Und das ganz ohne Geld!
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Dies ist den ehrenamtlichen Betreibern des Umsonstladens besonders wichtig, eine funktionierende, geldlose Gesellschaft erlebbar zu machen, in der alle nehmen was sie brauchen und freiwillig und gemäß ihren Möglichkeiten geben.
Und ganz nebenbei wird ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit erreicht – die verlängerte Lebenszeit von Konsumgütern wie Kleidung und anderen Gegenständen reduziert anfallende Müllmengen und führt zu weniger Rohstoffverschwendung.
3-Teile Regel
Die Freundinnen Aniko aus Neuffen und Tilda aus Neckarhausen haben durch eine Bekannte vom Umsonstladen erfahren und das „Umsonst“-Angebot gefällt ihnen sehr. Nach kurzem Stöbern finden sie etwas für sich und Tildas Tochter und zeigen Sven, dem Ehrenamtlichen, die Sachen, die sie gerne mitnehmen möchten. Er prüft kurz, ob die 3-Teile-Regel eingehalten wurde und verabschiedet die Frauen.
Jeder Kunde des Umsonstladens darf drei Gegenstände pro Person pro Tag mitnehmen und dabei ist es egal ob die Teile groß oder klein, Schuhe, Bücher, Spiele, Kleidung oder Haushaltsgeräte sind. Die Gegenstände im Laden stammen allesamt aus Spenden der Bewohner der Villa Galgenberg, den Nachbarn oder von Nürtinger Bürgern, die durch Mundpropaganda von dem Projekt erfahren haben. Kleidung und Haushaltsgeräte sind begehrt, Schuhe und Kinderkleidung, die oft gespendet aber selten mitgenommen werden, laufen demnächst aus.
Die Menschen
Sven, Birte und ein weiterer Ehrenamtlicher kümmern sich um den allgemeinen Betrieb des Ladens. Ihnen gefällt der Zweck des Projektes und sie genießen die Arbeit mit der Kundschaft. Diese ist bunt gemischt: Studenten, Familien, Ältere, Menschen in prekären Lebenslagen, Menschen denen es finanziell gut geht, Menschen, die einfach nur stöbern, sich neu einkleiden oder reden wollen – alle sind willkommen und niemand muss sich rechtfertigen!
Sven und Birte stellen fest, dass sich die Kundenzahlen in letzter Zeit positiv entwickelt haben. Nachdem diesen Sommer über nur an Dienstagnachmittagen geöffnet war, können Interessierte seit Oktober auch samstags wieder im Laden stöbern. Um das Angebot aufrecht zu erhalten, sind neue Ehrenamtliche stets herzlichst willkommen! Wenn größere Projekte im Laden anstehen, dann berät das Plenums der linksalternativen Villa Galgenberg darüber und führt diese auch durch, letztere übernimmt übrigens auch die Miete für den Laden.
Upcycling-Projekt: Einkaufstaschen
Weil Kunden oft keine eigenen Taschen dabei hatten, wurden kurzerhand Hemden und Blusen, die sich als Ladenhüter erwiesen, zu Einkaufstaschen umfunktioniert. Diese werden von den Kunden gerne angenommen. Inzwischen näht eine Gruppe von 10 Personen regelmäßig ansprechende „Hemden“-Taschen, auf dem prominent ein „Umsonstladen“-Aufnäher prangt.
Umsonstladen in Kürze
Der Umsonstladen in der Galgenbergstraße 4a hat zur Zeit immer Dienstag von 15 bis 18 Uhr und Samstag von 14 bis 16 Uhr geöffnet. JEDER darf kommen, stöbern und bis zu 3 Gegenstände pro Person pro Tag kostenlos mitnehmen. Betrieben wird der Laden von Ehrenamtlichen. Sachspenden insbesondere Kleidung und Haushaltsgeräte in guten Zustand sind willkommen. Möbel und reparaturbedürftige Gegenstände werden nicht angenommen.
Der Laden ist NICHT barrierefrei! Geldspenden sind natürlich auch willkommen, um Kosten wie Strom, Miete, Flugzettel und Müllgebühren zu decken. Die Miete wird von der Villa Galgenberg übernommen. Wer sich ehrenamtlich im Laden engagieren möchte, der ist herzlichst willkommen!
Mehr zum Umsonstladen (S11-14), auf Twitter folgen oder auf facebook s. Umsonstladenvillagalgenberg
Text & Fotos: Stiftung ÖKOWATT Nürtingen
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Im September 18: Stadtradeln Nürtingen – 2018
Spaß, Schweiß und viele Kilometer
22 Teams, derzeit 158 Teilnehmer und fast 17.000 Kilometer. Mitmachen kann jeder! Und man kann sich auch noch jetzt registrieren.
Fahrsicherheitstraining mit Stoby-Sports und Stefan Schumacher am 27. September, Power-Radeln mit Stefan Schumacher am 30. September
Am 9. Tag des Stadtradeln s. auch
www.stadtradeln.de/nuertingen/ haben die bisher 158 Nürtinger Teilnehmer schon knapp 17.000 km hinter sich gebracht,
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was eine CO2-Vermeidung von 2,4 Tonnen entspricht. Ein Viertel dieser Strecke hat das 43-Personen starke Team von Team Heller bisher erbracht. Die Teams der HfWU, Stadt Nürtingen und dem RSC Nürtingen liegen mit jeweils um die 1.900km/Team dahinter. Die Teilnehmer des Volksbank Teams führen aktuell die Liste der radaktivsten Teilnehmer pro gefahrenen Kilometer an – mit stolzen 190,4km pro Teilnehmer!
Freundeskreise und Nachbarschaften bilden Teams, die Lutherkirche ist vertreten, die SPD sowie die die Nürtinger Liste/Bündnis 90 Die Grüne, letztere stellen die zwei Gemeinderäte, die auch mitradeln. Das Team mit dem schönsten Namen „Radler ist kein Alkohol“ ist noch nicht so richtig in Fahrt gekommen, aber das kann in den kommenden Wochen noch werden! Denn seine geradelten Kilometer kann man nämlich noch bis zum 6. Oktober im Internet nachtragen lassen oder eine der „Radkarten“ per Hand ausfüllen und an den Klimaschutzmanager, Thomas Kleiser, der das Stadtradeln zum zweiten Mal in Nürtingen organisiert hat, schicken.
Mehr Teams, mehr Teilnehmer und Profiunterstützung
Thomas Kleiser ist sehr zufrieden, dass im zweiten Jahr mehr Teams und Teilnehmer am Start sind. Zwei besondere Termine stehen noch aus.
Am Donnerstag, den 27. September, werden Stoby-Sports und der Nürtinger Radprofi und Triathlet Stefan Schumacher ein Fahrsicherheitstraining für Radfahrer auf dem Heller-Parkplatz, Nürtingen, für interessierte Radler anbieten. Los geht es um 18.15 Uhr, das Training ist kostenlos und es ist keine Voranmeldung nötig.
Wer sich schon immer mal mit einer Radgröße messen wollte, der hat am 30. September dazu Gelegenheit. Um 11 Uhr führt Stefan Schumacher ausdauernde Radler und E-Biker auf einen ca. 40km langen Rundkurs von Nürtingen über Neuffen, Grafenberg und Altdorf wieder nach Nürtingen zurück. Etwa 500 Höhenmeter sind zu bewältigen. Start und Ziel ist der Stand des Klimaschutzmanagers bei MOA im Tiefenbachtal gleich hinter der Schranke bei Bäder Birk. Getränke stehen am Ende der Tour am Stand bereit. Die anvisierte Dauer der Tour ist ca. 2 Stunden und ein Voranmeldung ist nicht notwendig.
Das Stadtradeln ist ein Wettbewerb für mehr Lebensqualität, Radförderung und Klimaschutz in den Kommunen! In diesem Jahr haben bisher insgesamt 322.386 Radler in ganz Deutschland teilgenommen und gemeinsam bisher knapp 56,5 Millionen Kilometer erradelt, davon 41.677km von der Stadt Kirchheim unter Teck. Aber nicht nur CO2-Vermeidung ist eines der Ziele des Stadtradelns. Über die
Meldeplattform RADar!
kann man in einer interaktiven Karte Vorschläge für verbessertes Radfahren in Nürtingen hinterlegen. Diese Infos und Vorschläge werden direkt an die Stadtverantwortlichen weitergeleitet.
Wer gerne noch beim Stadtradeln teilnehmen möchte, kann dies noch jederzeit machen. Entweder ein eigenes Team gründen oder bei einem der offenen Teams mitmachen!
Wem noch die richtige Inspiration für eine tolle Radtour fehlt, der kann sich am aktuellen Büchertisch der Stadtbücherei informieren.
Bild oben v. links: Thomas Kleiser, Klimaschutzmanager der Stadt Nürtingen, Stefan Schumacher
2. Bild: Büchertisch der Stadtbücherei Nürtingen
Text: R. Kostrewa, Fotos: Stadt Nürtingen
Im Mai 18: Wind Wasser Sonne - Wohnen in der Zukunft
Schüler-Ausstellung in den Schaufenstern der Volksbank am Schillerplatz
Ob die Reichen in der Zukunft wirklich auf einen anderen Planeten auswandern werden, während die Armen auf der zerstörten Erde zurück bleiben müssen, wie es das Objekt der Schüler Roman und Pablo darstellt in einer dystopischen Zukunftsversion aufzeigen, ist fraglich. Aber dass das Wohnen in Zukunft anders aussehen kann und muss, wünschen sich viele der an der Ausstellung teilnehmenden Schüler und Schülerinnen.
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Während der 18-jährige Gabriel sich konkret überlegt, wie eine Stadt dem steigenden Meeresspiegel trotzen kann, indem geschlossene Röhrenverbindungen zwischen einzelnen Wohnkomplexen auch unter Wasser den Bewohnern eine Mobilität trockenen Fußes ermöglich, baut die ebenfalls 18-jährige Kim ein grünes Haus, das sich der Landschaft kaum wahrnehmbar durch ein buntes Wiesendach mit Baumbewuchs einfügt.
Mehr Grün wünschen sich auch die Schüler und Schülerinnen der Klasse 3 der Braikeschule. In ihrem Utopia gibt es viele Wiesen und Spielplätze. Ähnlich sahen es die Flüchtlingskinder der Kunsttherapieklasse der Mörikeschule, ihre Stadtversion ermöglich Sport und Spiel auf vielen grünen Flächen zwischen den Häusern. Beiden Stadtvisionen gemein ist, dass wenig Platz für Autos eingeplant ist. Diese Frage stellt der 17-jährige Tom ganz konkret für Nürtingen – heute dominiert die Stadtentwicklung ganz klar das Auto mit seinem großen Flächenanspruch, wie soll es damit in der Zukunft sein? Eine Lösung bietet Nils von der Ganztagesbetreuung der Realschulen, er findet, dass solaren Flugautos die Zukunft gehört! So weit ging die Klimaschutz AG der Fritz-Ruoff-Schule nicht, aber sie plante die Bahnstadt Nürtingen streng nach besten Nachhaltigkeits- und Klimaschutzkriterien um und schaffte damit eine imponierende Vision, die auch die Stadtplaner Nürtingens beeindruckte! Ihr ganzheitliches Konzept umfasst auch lokale erneuerbare Energieerzeugung, ein Anliegen der Ausstellung, deren Titel „Wind Wasser Sonne – Wohnen in der Zukunft“ dieses Thema bei den Kindern und Jugendlichen ins Bewusstsein rufen möchte.
Und so setzten die Kinder der offenen Werkstatt der KiKuWe, der Jugendkunstschule – hier die Klassen von Frau Gärnter-Schüler und Herr Illi, des freien Kunstateliers Josephine Bonnet und der Ganztagsbetreuung der Realschulen Nürtingen dies in ihren Objekten um, bauten und zeichneten kreative Hausmodelle, die mit Solar, Wasser, Wind betrieben werden. Innovative Luftreinigungs- und Wasserumwandlungsmaschinen zeigten das erfinderische Zukunftspotential unser Nürtinger Schüler und Schülerinnen.
Die Ausstellung „Wind Wasser Sonne – Wohnen in der Zukunft“ im Rahmen der Nürtinger Energietage 2018 ist eine Kooperation der BUND-Ortsgruppe Nürtingen zusammen mit der Volksbank Kirchheim-Nürtingen eG und den Nürtingen Schulen, Jugendkunstschule und anderen Schülereinrichtungen.
Bund OG Nürtingen
Bild oben: "Utopia" Braike-Schule Klasse 3, Frau Hole, Bild mitte: Lego-Bahnvorstadt, Klimaschutz AG, Fritz-Ruoff Schule
Bild unten: Preisverleihung durch Herrn Weber, Volksbank Kirchheim-Nürtingen.
Text und Fotos: R. Kostrewa, BUND OG Nürtingen
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Im April 18: Nachhaltig und zukunftsfähiges Leben in Nürtingen in 2046
„Solarstadt Nürtingen 2046“
Wie kann Mobilität in der Zukunft umweltfreundlicher gestaltet werden? Wie werden die landwirtschaftlichen Flächen in Nürtingen genutzt? Was ist eine „Essbare Stadt“? Wie kann man Biodiversität mit kleinen Maßnahmen fördern? Wie ist die solare Kapazität von Nürtingen? Wie funktioniert plastikfreier Konsum?
Kurz - wie können wir Nürtingen klimafreundlich, nachhaltig und zukunftsfähig, also lebenswert für unsere Kinder und Enkel, gestalten? Die „Solarstadt Nürtingen 2046“ beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema und hat ihre ersten Ergebnisse beim Solarbrunch am 22. April 2018 im Rahmen der Nürtinger Energietage vorgestellt.
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Damals und heute Die „Solarstadt Nürtingen 2046“ basiert auf der „Vision Solarstadt Nürtingen 2046“ der BUND-Ortsgruppe (OG) von 1998, eine für damalige Verhältnisse wegweisende Studie für eine energieunabhängige und klimaneutrale Stadt zum 1.000-jährigen Stadt-Jubiläum Nürtingens. Damals wurde hauptsächlich auf technische Lösungen gesetzt: wie solare Energieerzeugung, Energieeffizienz und Energieeinsparungen.
Die überarbeitete „Solarstadt Nürtingen 2046“ will vordenken, wie technische und gesellschaftliche Konzepte unsere Stadt klimafreundlich und nachhaltig – kurz zukunftsfähig – gestalten können. Die jetzige Aktualisierung trägt den gesellschaftlichen, politischen und technischen Entwicklungen der letzten 20 Jahre Rechnung und denkt themenübergreifend. Die heutige Gruppe der Aktiven ist gesellschaftlich breiter aufgestellt als 1998: BUND-OG, „Forum zukunftsfähiges Nürtingen“, „Solawi“, Klimaschutzmanager der Stadt, Wissenschaftler der HfWU, Energieberater, Industrie/Handwerk und engagierte Bürger arbeiten in den einzelnen Arbeitsgruppen mit.
Und die Stadtwerke Nürtingen und die Stiftung Ökowatt unterstützen die Arbeit - mit Daten, finanziell und ideell.
Herzstück der Aktualisierung
Das Herzstück der aktualisierten Solarstadt ist ein eigens entworfenes Programm, das Nürtingens solare Kapazität bis zum Jahr 2046 modelliert und den CO2-Verbrauch verschiedener Lebensstile gegenrechnet. Für die Berechnung der solaren Kapazität wurden sämtliche nutzbare Dächer/Parkplätze herangezogen, die potentielle Stromausbeute berechnet, der erwartete Stromüberschuss simuliert und somit der Bedarf für Energiespeicherung ermittelt. Dem gegenüber steht unser Lebensstil – wie wir wohnen, wie wir uns fortbewegen und urlauben, wie wir konsumieren und uns ernähren. Als dynamisches Modell konzipiert, können Szenarien veränderter individueller harter (z.B. Energie, Mobilität) und weicher (z.B. Konsum, Ernährung) Faktoren erstellt werden und in anschaulichen Graphiken dargestellt werden.
Technische Lösungen sind dringend notwendig, aber ein klimafreundlicher Lebensstil ebenso
Die Erkenntnis der Modellierung ist einfach: Infrastrukturmaßnahmen, wie der Ausbau von Solaranlagen, der Stromspeicherung und des Stromnetzes müssen zügig erfolgen. Aber selbst wenn diese Dinge unmittelbar umgesetzt werden, erreichen wir das Pariser Klimaziel nur mit einem Umstieg auf eine nachhaltigere und klimafreundlichere Lebensweise!
Der durchschnittliche CO2-Ausstoß/Person/Jahr in Deutschland liegt derzeit bei 11 Tonnen! Es dürften aber nur 2 Tonne sein, um das 2°C Ziel zu erreichen. Am besten wäre aber noch weniger, damit sich das Klima nur um 1,5°C erwärmt und somit die Auswirkungen weniger dramatisch werden!
Was tun?
Für eine enkelfreundliche Stadt können wir bedauerlicherweise nicht weiter so unreflektiert CO2-intensiv leben. Eine Umfrage unter den Solarbrunch-Teilnehmern ergab einen aktuellen überdurchschnittlichen CO2-Verbrauch von 15 Tonnen/Person/Jahr vor der Vorstellung der Solarstadt, nach Re-Evaluierung ihres Lebensstils und welche der vorgestellten CO2-Einsparmöglichkeiten für die Einzelteilnehmer kurzfristig möglich wären, ergab sich ein anvisierter Verbrauch von 7 Tonnen/Person/Jahr. Bei weitem noch nicht genug, aber ein Schritt in die richtige Richtung!
Die „Solarstadt Nürtingen 2046“ möchte aufzeigen wie ein nachhaltigeres Leben in Nürtingen möglich ist und nimmt dabei alle klimarelevanten Bereiche wie Energieversorgung, Landwirtschaft, Mobilität, Konsum und Ernährung ins Visier und stellt alternative Szenarien und konkrete Handlungsvorschläge vor – das reicht von einfachen, altbewerten Tipps bis hin zu komplexen Mobilitäts- und Energieerzeugungsszenarien.
So können wir die Klimaschutzziele erreichen!
Mehr Informationen zur
Bund Nürtingen > „Solarstadt Nürtingen 2046“
Text und Fotos: R. Kostrewa, Stiftung Ökowatt
Im März 18: Plastikfasten
Von Aschermittwoch bis Gründonnerstag rufen die Umweltverbände deutschlandweit zum Plastikfasten auf! Wieso? Weil Plastik nicht nur einen Großteil unseres alltäglichen Mülls ausmacht, sondern jährlich etwa 6 Millionen Tonnen Müll in unseren Ozeanen landen, das meiste davon Plastik. Auch wenn in Deutschland viel Plastik recycelt oder in Müllverbrennungsanlagen verbrannt wird, schadet es nicht, Plastik wo es geht zu vermeiden. Denn Plastik wird größtenteils aus Kohlenwasserstoffen (Erdöl) hergestellt und somit ist die Plastikvermeidung ein wichtiger Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz!
Aufrufe der Umweltverbände mit Alternativen zum Plastik
BUND Plastikfasten
Nabu Plastikfasten
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Aber nicht nur Plastikverpackungen finden ihren Weg in die Umwelt und Ozeane, sondern auch Mikrofasern/Mikroplastik, die in Kleidung (z.B. der Acryl-, Polyester-, Nylonanteil etc.) und Kosmetika stecken. Denn diese Partikel sind so klein, dass die Kläranlagen diese nicht herausfiltern können. Die EU stuft den Plastikmüll im Meer als Umweltgefahr ein.
Mehr Hintergrundwissen zum Thema Plastik in den Ozeanen, der Mode und Kosmetika:
Plastik in den Ozeanen:
Plastikinseln im Meer
Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll
Planet Wissen, Plastik im Meer
Mikroplastik in der Mode und Kosmetik und Alternativen dazu:
Plastic-fashion
BUND, Einkaufsführer
Mikroplastik in Kosmetikprodukten
Umweltbundesamt, Mikroplasitk in Kosmetika
Text und Fotos: R. Kostrewa, Stiftung Ökowatt
Im Februar 18: Coffee-to-go-again
Das beliebte Heißgetränk jetzt umweltfreundlicher an der Fritz-Ruoff-Schule genießen Kaffee aus Einwegbechern – diese Ressourcenverschwendung konnten sich die Schüler der Klimaschutz AG der Fritz-Ruoff-Schule nicht länger mitansehen. Zudem dadurch bei über 1700 Schülerinnen und Schülern eine Menge Müll an der Schule anfällt.
Und zwar völlig überflüssiger Müll fand die Klimaschutz AG und machte sich daran, das Problem für ihre Schule zu lösen.
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Sie entwickelten das Projekt „Zero Waste: Kaffee in der großen Pause genießen – mit gutem Gewissen“ und erhielten damit Fördergelder durch den SpardaImpuls Förderwettbewerb.
Diese Fördergelder wurden inzwischen in umweltfreundliche und wiederverwendbare „Coffee-to-go-again“-Becher aus Bambus investiert, die vergünstigt an Schüler, Schülerinnen und Lehrer der Schule abgegeben werden. Das Design der Becher konnten Interessierte über einen Onlinefragebogen mitbestimmen.
Zusätzlich informierte die Klimaschutz AG mit einer bio-fairen Kaffeebar in einer Weihnachtsaktion im Dezember 2017 ihre Mitschüler über den Sinn und Zweck der Mehrwegbechernutzung. Denn in Deutschland landen stündlich ca. 320.000 dieser schwer recyclebaren Becher im Müll und laut Schätzungen der Deutsche Umwelthilfe, schlägt deren Produktion jährlich mit ca. 38.000 Tonnen Kohlendioxid zu buche.
Da sind „Coffee-to-go-again“-Becher der Fritz-Ruoff-Schule eine clevere Lösung.
Der Pächter der Schul-Cafeteria ist Partner der Mehrwegbecher-Aktion und so erhalten Kaffee- oder Teetrinker mit eigenem Becher am Automat vor der Cafeteria 10 Cent Rabatt. Der Automat erkennt den Becher, gibt keinen Einmalbecher aus und reduziert den Preis: So steht dem zukünftigen Kaffeegenuss mit gutem Gewissen und zu günstigem Preis nichts mehr im Wege und ganz nebenbei schützt man Umwelt und Klima.
Text und Fotos: Klimaschutz-AG der Fritz-Ruoff-Schule Nürtingen, Weihnachtsaktion, bio-faire Kaffeebar, Preisnachlass am Automat
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Im November 17: Expedition N Truck
der Baden-Württemberg Stiftung
Vom 25.10. - 27.10. war am Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen das Expeditionsmobil der Baden-Württemberg Stiftung zu Gast. Die Schüler konnten das Mobil in den Pausen besuchen, einige Informationen über Nachhaltigkeit und deren Bedeutung aufnehmen und auch praktische Erfahrungen mit beispielsweise einem Spiel sammeln.
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Etliche Klassen hatten jedoch auch Gelegenheit, während einer Unterrichtsstunde mit ihren Lehrern in den Truck kommen, und bekamen einen kleinen Vortrag im 2. Stockwerk. Nach einigen Minuten des eher theoretischen Teils, in dem es um den allgemeinen Begriff "Nachhaltigkeit" und "erneuerbare Energien" ging, durften sich die Schüler ein Aufgabenheft zur Hand nehmen und in den 1. Stock des Trucks gehen.
Hier fand nun der praktische Teil statt; die Schüler hatten verschiedene Aufgaben zu lösen, beispielsweise sollten die Schüler mit dem Heft "Versorger" feststellen, wie viel Strom pro Jahr durch Sonnenenergie produziert wird und wie man diese erneuerbare Energie noch weiter nutzen kann. Nachdem jeder seine Aufgaben bearbeitet und auch die praktischen Spiele und Experimente ausprobiert hatte, ging es wieder in das obere Stockwerk. Hier wurden die Lösungen gemeinsam besprochen und mit einem Schlusswort endete diese außergewöhnliche und spannende Stunde, die sicherlich so mancher recht nachdenklich gestimmt verlassen hat.
Text von Carolin Petermann und Anne Müller aus der Klasse 10a, Hölderlin Gymnasium, Fotos: Baden-Württemberg Stiftung, Bohner /Hölderlin Gymnasium
Im Oktober 17: Repair Café
Nicht wegwerfen, sondern reparieren ist das Motto
In der Jugendwerkstatt der alten Seegrasspinnerei wird an diesem Freitagabend repariert: Auf den Werkbänken liegen ein alter Staubsauger, der nicht richtig ansaugt, ein Tonbandgerät, das nicht mehr aufnehmen will, eine alte Videokamera, die keine Bilder einfängt. Die Elektrogeräte liegen seitlich, sie sind aufgeschraubt, werden durchleuchtet:
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Der treue Besitzer und ein sachkundiger Experte suchen gemeinsam nach dem Problem im Detail, nach der einen Funktionsstörung, der kleinen defekten Komponente – sie wollen Altes reparieren, anstatt dieses vorschnell wegzuwerfen. Im Repair-Cafe können sie das mit Enthusiasmus und Hartnäckigkeit tun. Jeden zweiten Freitag im Monat von 17 bis 19.30 Uhr können Interessierte ihre scheinbar kaputten Gebrauchsgegenstände in die Jugendwerkstatt der alten Seegrasspinnerei bringen, um diese gemeinsam mit ausgebildeten Experten vor dem Schrottplatz zu bewahren. Dabei leitet immer ein handwerklicher Experte einen Besitzer an, er wirkt unterstützend, die eigentliche Reparatur soll der Besitzer möglichst selbst machen. „Die Handwerker sollen die Reparatur anleiten und dem Besitzer weiterhelfen, jedoch soll dieser selbstständig handeln – es geht um Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Kristine Glitsch. Sie ist eine von rund 20 Mitgliedern des Teams um das Nürtinger Repair-Cafe. Rund zwölf ausgebildete Handwerker aus verschiedenen Fachbereichen arbeiten für das gemeinsame Reparieren – ehrenamtlich. Manche sind berufstätig, andere schon im Ruhestand. Gemeinsam mit dem Besitzer werden Elektrogeräte, Kleidungsstücke, Fahrräder, Möbel usw. versucht zu reparieren. Ob kostbares Einzelstück, der Lieblingsmantel oder das alte Retrofahrrad: alles wird versucht, um diese zu erhalten, anstatt sie leichtfertig zu entsorgen. Das Repair-Cafe will für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement sensibilisieren, es ist eine Institution gegen die heutige Wegwerf- und Konsumgesellschaft.
Es gehe auch um die Weitergabe von (altem) Wissen. Die Bewegung käme aus Holland, erzählt Glitsch. Die Idee kam den Freundinnen bei einem Brainstorming in der Seegrasspinnerei. Das war im Herbst 2014, seitdem wurden rund 444 Einzelstücke erfolgreich repariert, deren Besitzer glücklich gemacht. Durchschnittlich besuchen rund 16 Interessierte das Cafe, Tendenz steigend. Die Jugendwerkstatt stellt all ihre Werkzeuge und Maschinen für die Reparatur zur Verfügung. Feinwerkzeug kauft das Team mit Hilfe von Spenden dazu. Für eine umfangreiche Verpflegung während des Reparierens ist gesorgt. Das Cafe hat auch mit Problemen zu kämpfen: Oftmals stoßen auch die Experten an ihre fachkundigen Grenzen. „Es fehlen vor allem Handwerker für moderne Medien wie Mobilgeräte, Smartphones oder Computer. Wir merken auch, dass viele Gegenstände so konstruiert sind, dass manche Bereiche nicht zugänglich oder gewisse Bauteile nicht reparierbar sind“ beteuert das Team. Jeder Interessierte sowie Experte ist herzlich willkommen, einmal im Repair-Cafe vorbeizuschauen. Den es gilt „Wegwerfen? Denkste!“.
Text: Andreas Voigt, Fotos: Renate Kostrewa
Im September 17: Stadtradeln in Nürtingen
Mit der Tour „Mit dem Rad zur Poesie“ startete in Nürtingen offiziell die Teilnahme am „Stadtradeln“.
Stadtradeln/nuertingen Am 10. September 2017 um 11 Uhr begrüßte der Technischer Beigeordnete der Stadt Nürtingen, Andreas Neureuther, vor dem Stadtmuseum die Radler, die sich im Anschluss per Fahrrad zu literarischen Orten in die nähere Umgebung Nürtingens auf den Spuren Hölderlins, Mörikes und Härtlings aufmachten.
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Die Tour wurde von Frau Dolde vom Hölderlin-Verein und Jasmin Kühnle vom Amt für Stadtmarketing & Tourismus organisiert. Herrn Wolf vom adfc führte die Tour und Michael Stülpnagel, ein bekannter Schauspieler aus Esslingen, brachte den Teilnehmer die Dichter mit ausgewählten Rezitationen an verschiedenen Orten näher.
In seiner Eröffnungsrede hob Herr Neureuter hervor, dass Nürtingen erstmals beim Stadtradeln mit dabei ist. Dies ist dem Einsatz des Klimaschutzmanagers, Thomas Kleiser, zu verdanken, der sich dieses Projekts angenommen hat. Passend zum 200. Jahresjubiläum des Fahrrads und des 10-jährigen Jubiläums der Kampagne Stadtradeln, die vom europäischen Klimabündnis veranstaltet wird, wird jetzt auch in Nürtingen kräftig in die Pedale getreten. Zum Start der Kampagne hatten sich schon über 100 Teilnehmer registriert.
Insgesamt nehmen mehr als 600 Kommunen in Deutschland am Stadtradeln teil, insofern ist Stadtradeln auch ein spannender Wettbewerb der Kommunen untereinander - wer am radfahrbegeistertsten ist und am besten die Bevölkerung mobilisieren kann.
Herr Neureuther betonte, dass es beim Stadtradeln darum geht, die Bedeutung des Fahrrades insbesondere im innerstädtischen Verkehr aufzuzeigen, und sichtbar zu machen, dass das Fahrrad ein elementarer Baustein der Mobilität der Zukunft sein wird. Dass der Fahrradanteil in deutschen Städten mit im Schnitt nur 15% deutlich ausbaufähig ist, ist unbestritten. So beträgt der Anteil der Radfahrer in manchen niederländischen Städten schon mehr als 50% am innerstädtischen Gesamtverkehr. Dies ist nicht nur dem ebenen Gelände in den Niederlanden geschuldet, sondern vor allem ein Ergebnis des Ausbaus des Radwegenetzes und der Angebote für Radfahrer. Das Fahrrad ist innerstädtisch allen anderen Fahrzeugen an Schnelligkeit und Platzbedarf überlegen, zudem ist Radfahren gesundheitsfördernd, stressabbauend, CO2-frei, schadstoff-, lärm- und emissionsfrei.
Mit der Teilnahme am Stadtradeln will die Stadt Nürtingen zeigen, dass sie sich der enormen Bedeutung des Fahrrads für den Verkehr der Zukunft bewusst ist und im Austausch mit den Bürgern gemeinsam daran arbeiten will, die Radinfrastruktur , die Radfahrangebote und die Vernetzung mit dem sonstigen ÖPNV in Nürtingen zu verbessern.
Dass es da etwas zu verbessern gibt ist unbestritten. Die Plattform „RADar“ im Rahmen von „Stadtradeln“ liefert eine ideale Form der Bürgerbeteiligung, da die Mitradelnden hier der Stadt direkt online Hinweise geben können, wo sie im Radverkehr in NT noch Schwachpunkte sehen und sich Verbesserungen wünschen. Der bekannte Nürtinger Radrennfahrer, Stefan Schumacher, der bei der Eröffnung zugegen war und auch als Teilnehmer das Stadtradeln unterstützt, kennt sich bestens mit den Straßen in und um Nürtingen aus und wies darauf hin, dass zum Beispiel die Neuffener Straße stadteinwärts einige Gefahren für Radfahrer birgt.
Herr Neureuther beschloss seine Eröffnungsrede mit dem Wunsch, dass alle Stadt-Radler in den kommenden Wochen vor allem Freude am Erradeln von interessanten Touren und/oder zur Arbeit haben, aber insbesondere unfallfrei dabei sind. Und natürlich viel Input für die Stadt zur Verbesserung des Radnetzes und der Angebote seitens der Bevölkerung eingeht.
Bei der anschließenden vom adfc geführten Tour „Mit dem Rad zur Poesie“ über den Galgenberg, Grötzingen, Wolfschlugen, Denkendorf und Köngen vorbei and en Lindenhöfen zurück nach Nürtingen erlebten die Radler bei bestem Radelwetter an verschiedenen Haltepunkten und aus unterschiedlichen Perspektiven herrliche Panorama-Ausblicke auf die Alb, die Stauferberge und das nahe Neckarumland sowie die östliche Filderhochebene. Die Lesungen von Herrn Stülpnagel aus den Werken und Hinterlassenschaften Hölderlins und Mörikes zum Start am Museum in Nürtingen und dann am Schloss in Denkendorf und auf der Treppe der Peter- und Paul-Kirche in Köngen ermöglichten den mitradelnden Zuhörern tiefe, stimmungsvolle und nachdenkenswerte Einblicke in eine ganz andere Welt, als Mobilität außerhalb der Heimatregion für die meisten Leute noch etwas sehr Fernes war und Kommunikation noch über Briefe, die tagelang auf Reisen waren, erfolgte. Frau Dolde rundete die Lesungen durch viele interessante Hintergrundinformationen zu den Orten und zur damaligen Zeit ab. Die Stadt Denkendorf sorgte bei den Radlern mit einer kleinen Bewirtung am Schloss für gute Stimmung und Energienachschub. Abgerundet wurde die Tour durch einen kurzen Besuch im Römerpark in Köngen und einer Besichtigung des Turms der Stadtkirche in Nürtingen an diesem „Tag des Museums“.
Alle Mitradelnden freuen sich schon aufs nächste Jahr, wo Stadtradeln wieder mit einer ähnlichen Tour im September gestartet werden soll.
Text: Stadt Nürtingen, Fotos: Stadt Nürtingen
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Im Juli 17: "Kinder entdecken Kirche" und die Wichtigkeit der Wildbienen
Gehörnte Mauerbiene? Totholzblattschneide-Biene?? Schneckenhaus Mauerbiene???
Ganz schön abgefahrene Namen für kleine, unscheinbare Wildbienen, die in der Natur große Dienste leisten. Dies haben 12 Drittklässler von "Kinder entdecken Kirche" am Vormittag des 1. Juli auf der Pfarrwiese am Galgenberg, Oberensingen, entdecken können.
Zusammen mit Mitgliedern von der BUND-Ortsgruppe Nürtingen, Christoph Gayer vom Grünen-Gockel-Team Oberensingen, Eltern und den Kindern wurden die Lebensgewohnheiten von verschiedenen Wildbienen und ihre Bedeutung für die Bestäubung von Pflanzen und somit für uns Menschen spielerisch erkundet.
Nur was man kennt, schützt man auch
Aber wieso braucht es denn Insektenhotels für die Wildbienen?
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Das liegt leider daran, dass die Lebensräume, die Nistplätze für Wildbienen bieten, immer mehr verschwinden, wir aber gleichzeitig die „Arbeitsleistung“ der Bienen zur Bestäubung der Pflanzen brauchen. Deshalb wurde das in die Jahre gekommen Insektenhotels der Pfarrwiese wieder Instand gesetzt. Hierzu wurden die noch vorhandenen alten Holzstücke neu aufgeschichtet, neue Lehmziegel angebohrt, Stroh und Schilf zurechtgeschnitten und alles fachgerecht in den bestehenden Holzrahmen eingefügt, so dass das Insektenhotel auch in Zukunft wieder vielen Wildbienen ein neues Zuhause bietet damit sie weiterhin auf den Oberensinger Wiesen und Obstbaumwiesen gute Dienste leisten.
Zudem hat sich jedes Kind aus einer Blechdose ein mit Schilf gefülltes mobiles Insektenhotel gebaut, die daheim im Garten oder auf dem Balkon aufgehängt werden kann.
Vielen Dank an den Trägerverein Freies Kinderhaus e.V., Nürtingen, für die Lehmziegel und Familie Traub vom Hopfenhof, Nürtingen, für das Stroh.
s. auch
BUND Ortsgruppe Nürtingen und
Ev. Kirche Oberensingen-Hardt
Text: Renate Kostrewa, Fotos: Stiftung ÖKOWATT Nürtingen
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Im Juni 17: Renault Zoe ist der leise Renner
Eine Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2020 – das war das erklärte Ziel der aktuellen Bundesregierung. Wie sieht es im Jahr 2017 damit aus? Von den rund 45.8 Millionen angemeldeten PKWs sind es gerade mal 34.022 reine Elektroautos und darunter ist der Renault Zoe der beliebteste. Selbst wenn man die 165.405 Hybrid-Autos dazu rechnet, darunter 25.000 Plug-in-Hybride, sind wir noch weit von einer Millionen Autos entfernt.
Artikel: "So steht Deutschland im globalen Vergleich da"
7 Stromtankstellen und 55 Tankkarten in Nürtingen
Wie viele Elektroautos auf Nürtingens Straßen unterwegs sind, ist nicht genau erfasst. Die Stadtwerke Nürtingen haben bisher 55 Tankkarten für ihre 7 öffentlichen Stromtankstellen im Nürtinger Stadtgebiet ausgegeben. Das scheint der genaueste Indikator für die Anzahl der Nürtinger E-Autos zu sein, da das Landratsamt keine separaten Zahlen für Nürtingen erfasst.
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Seit Mai 2016 nutzt Heide Berner aus Zizishausen den beliebten Renault Zoe geschäftlich und ist sehr zufrieden mit ihm. 90 Prozent ihrer Fahrten liegen unter 50km am Tag, so dass es wenige Probleme mit der Reichweite und dem Nachladen gibt. Sie und ihre Kolleginnen finden die Handhabung des Autos einfach.
Erhard Baier und Klaus Seeger wurden auch von ihren E-Autos überzeugt. 65.000 km hat Erhard Baier aus Hardt schon im In- und Ausland mit seinem Tesla Model S - P85 zurückgelegt und möchte nie mehr etwas anderes als ein E-Auto fahren. Anfängliche Bedenken wegen der Reichweite haben sich auch Klaus Seeger aus Zizishausen zerstreut, der inzwischen knapp 40.000km mit seinem E-Smart Modell 2013 zurückgelegt hat. Für den Alltag und Geschäftsreisen reicht das Auto bequem aus, aber für die längere Fahrt in den Urlaub oder Fahrten mit Anhänger kommt das E-Auto an seine Grenzen und Klaus Seeger greift dann auf ein Auto mit Verbrennungsmotor zurück, genau wie Otmar Braune aus Oberensingen. Er ist ein „alter“ Hase betreffend E-Autos, schon in den 1990iger Jahren fuhr er eines. Jetzt ist er mit seinem VW Elektro up, Baujahr 2014, in und um Nürtingen unterwegs. Er meint, dass im Vergleich zu den früheren Elektroautos, der VW up technisch ausgereift und absolut alltagstauglich ist.
Fahrdistanzen und Ladenetz
Laut dem Leiter der Technischen Dienste der Stadtwerke Nürtingen GmbH, Wolfgang Maier, ist die Fahrdistanz der E-Autos einer der Knackpunkte. Diese hat sich im Laufe der Entwicklung enorm verbessert, inzwischen kann ein 30 kWh Motor eine Fahrdistanz von 400km ermöglichen. Die Reichweite der E-Autos wird in NESS, einem Laborwert angegeben, die wahre Reichweite weicht aber nach unten ab. Diesem muss sich ein potentieller Käufer bewusst sein, damit er nicht enttäuscht ist. Heide Berner hat festgestellt, dass die Reichweite ihres Autos im Winter rund 1/3 unter der Sommerreichweite liegt, das hängt unter anderem mit dem Betrieb der Heizung zusammen. Für sie bedeutet das aber keine Einschränkung ihres Fahralltags. Die Reichweite ist auch nicht Erhard Baiers Problem, er sieht die eher im noch ausbaufähigen Stromtankstellennetz in Deutschland und dass Ladestationen oft durch „normale“ Autos zugeparkt sind. Da kann man dann unterwegs schon mal in die Bredouille kommen.
Sieben öffentliche Stromtankstellen für 55 Nürtinger E-Autos hört sich ganz gut an – und ist es auch! Aber nicht nur Nürtinger tanken hier. Wolfgang Maier von den Stadtwerken weiß, dass auch in Köln und Berlin registrierte E-Autos hier tanken. Müssen sie auch, denn in der Umgebung von Nürtingen ist das Stromtankstellenangebot noch ziemlich mau. Während Kirchheim und Filderstadt mit je einer Stromtankstelle aufwarten können, stehen das Aichtal und Wendlingen bisher ganz ohne da. Tanktourismus der anderen Sorte!

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E-Day - Tag der Elektromobilität
Wer konkret mehr über Elektromobilität erfahren möchte, kann dies ganz unverbindlich am 16. Juli 2017 beim E-Day der Stadtwerke Nürtingen im Freibad Nürtingen machen. Experten der Stadtwerke, Tesla, Nissan, Renault, BMW und Ford sind mit E-Autos vertreten und könnten den interessierten Besucher zu allen Fragen beraten. Wolfgang Maier von der Stadtwerken wird mit seinen Kollegen vor Ort sein und kann zu Installationen von privaten Ladestationen oder über das Elektrorollerprogramm der Stadtwerke Nürtingen informieren.
Text: Renate Kostrewa, Fotos: Stiftung ÖKOWATT Nürtingen
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Im Mai 17:
Hagebaumarkt stellt auf LED-Beleuchtung um
Der Umweltschutz lebt vom nachhaltigen und effizienten Umgang mit den Ressourcen. Ein kleiner, aber wirksamer Beitrag könnte sein, energiesparende Beleuchtung in ihrem Haushalt zu verwenden. Ein altes und doch aktuelles Thema, um unser aller Lebensgrundlage zu helfen. Früher noch skeptisch und befremdlich beäugt, heute allgegenwärtig und nicht mehr wegzudenken: der Einsatz von LED-Beleuchtung.
Das hat auch der Geschäftsführer des Hagebaumarkt in der Max-Eyth-Straße, Peter Baumgärtner, schon frühzeitig erkannt.
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Die veralteten Beleuchtungsanlagen des Nürtinger Baumarktes wurden nun von Dezember 2016 bis Februar 2017 fast vollständig durch energiesparende, effiziente LEDs ersetzt.
Dazu zählt der Eingangsbereich, das großflächige Gewächshaus, der gesamte innere Marktbereich und sogar die Tiefgarage.
Ausnahmen sind der Außenbereich und die Parkplatzbeleuchtung. Hier lohne sich die Umstellung nicht, da diese Anlagen nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden, abhängig etwa von der Tages- oder Jahreszeit. Die Entscheidung für die Umstellung hat mehrere, zusammenhängende Gründe. Einerseits der hohe, umweltschädliche Energieverbrauch der alten Beleuchtungsanlagen, andererseits deren Anfälligkeit für schnellen Verschleiß. Das Entscheidende ist jedoch die persönliche Überzeugung des sympathischen Unternehmers.
Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit gehen Hand in Hand
Der wirtschaftliche Aspekt ist natürlich auch nicht zu vergessen: schon nach rund sechseinhalb Jahren lohne sich die gesamte Umstellung finanziell, so Baumgärtner. Die neue Beleuchtung hat eine höhere Lichtausbeute, sie erzeugt also mehr Licht in Lumen pro Watt, als noch die alten Wannen,- und Feuchtraumleuchten mit klassischen Leuchtstoffröhren. Die LEDs funktionieren heute in einem Temperaturbereich zwischen -40 und +55 Grad Celsius, anfänglich lagen die LED Leuchten nur bei -10 bis +40 Grad. Die Betriebsdauer einer einzigen LED-Lampe liegt heute bei rund 50.000 Stunden. Selbst nach zehn Jahren Einsatz läge die Leistung der Anlagen noch zwischen 80 und 95 Prozent der Anfangsleistung – für das menschliche Auge kaum sichtbar, erklärt der Geschäftsführer.
50 Prozent weniger Energie – spart Geld und Kohlendioxid
Insgesamt wird die Beleuchtung des Hagebaumarkts rund 50 Prozent, etwa 220.000 kWh, weniger elektrische Energie pro Jahr verbrauchen als wie bisher. Diese Einsparung bedeutet eine CO2-Einsparung von 123.860 kg* oder umgerechnet rund 1.150.000 eingesparte Autokilometer**.
Die Kunden zeigen große Resonanz, viele wollen auch daheim umstellen. Mittlerweile sind rund dreiviertel der Leuchten im Verkauf LEDs. Die Vielfalt der Fassungen, der Farbwiedergabe ist gestiegen, die Kosten dazu stark gesunken. Also worauf warten Sie noch? Leisten Sie ihren persönlichen Beitrag, stellen Sie um – für die Umwelt.
*ausgehend von einem Durchschnittlichem CO2-Ausstoß von 0,563 kg pro kWh (UBA)
**105g CO2 pro Autokilometer durchschnittlicher Mittelklassewagen
Quelle:
www.co2-emissionen-verlgeichen.de
Text: Andreas Voigt, Fotos: Stiftung ÖKOWATT Nürtingen
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Im März: Wohnen in Deutschland
Die neugierigen Männer tummeln sich um die aufgestellten Elektronikgeräte, deren Energieverbrauch nacheinander über handelsübliche Strommessgeräte ermittelt werden soll. Renate Kostrewa von der Stiftung Ökowatt zeigt dem syrischen Publikum die Anwendung der Messgeräte, sie steckt den mitgebrachten Radiorekorder ein, dreht die Musik auf. Das Interesse bei den Zuschauern ist groß, die Männer wollen es nun selbst ausprobieren. Was verbraucht unser Wasserkocher an Strom, wie viel das Ladekabel fürs Smartphone?
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Die Gemeinschaftsküche der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in der Max-Eyth-Straße in Nürtingen wurde an einem Nachmittag zum multikulturellen Klassenzimmer. Rund 15 Syrer, ob jung oder alt, verfolgen die Präsentation zum Thema „Wohnen in Deutschland“. Renate Kostrewa erklärt mit Hilfe eines Dolmetschers den syrischen Mitbewohnern vereinfacht den Zusammenhang zwischen Energieverbrauch des Menschen im eigenen Haushalt und dem globalen Klimawandel. Ein Raunen geht durch die Menschengruppe, die gezeichneten Männer haben schon extreme Trockenzeiten in ihrem Heimatland Syrien am eigenen Leib erfahren. Die Bewohner sollen über den nachhaltigen und sparsamen Umgang mit Ressourcen aufgeklärt, sensibilisiert werden und auf das eigenständige Wohnen in Deutschland vorbereitet werden, insbesondere sollen sie ein Bewusstsein für energiesparendes haushalten entwickeln. Die Tipps und Tricks des einstündigen Aktivunterrichts sind der Anfang dafür: Was sind Nebenkosten? Wie hoch ist der durchschnittliche Wärmebedarf einer vierköpfigen deutschen Familie? Wie funktioniert effektives lüften? Wie senke ich meinen Wasserverbrauch? Wie kann ich heimliche oder
offensichtliche Stromfresser entlarven?
Es wird viel diskutiert und zusammen mit den beiden Studenten der HfWU Nürtingen, Tobias Weiß und Andreas Voigt, gehen manche junge Syrer in deren Gemeinschaftszimmer, messen aufgeregt den Energieverbrauch ihrer wenigen Geräte, tauschen sich auf einfachem deutsch miteinander aus. Plakate mit Energiespartipps auf deutsch und arabisch wurden aufgehängt.
„Wohnen in Deutschland“ ist ein Bildungsprojekt der Stiftung ÖKOWATT unter Beteiligung des Klimaschutzmanagers der Stadt Nürtingen, um Flüchtlinge „klimafit“ für den deutschen Alltag zu machen.
Text: Andreas Voigt, Fotos: Stiftung ÖKOWATT Nürtingen
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Im Februar: Klimaschutz-AG der Fritz-Ruoff-Schule Nürtingen
Seit Jahren schon engagieren sich Schüler und Schülerinnen der Fritz-Ruoff-Schule Nürtingen unter Leitung ihrer Lehrer Manfried Dürr und Rena Junginger in der Klimaschutz-AG. Einige engagierte Schüler/innen und Lehrkräfte haben sich zum Ziel gesetzt, durch kleinere und größere Projekte einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, zum Beispiel durch den Aufbau eines ausgefeilten Recycling-Systems an der Schule.
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Kürzlich standen alte Handys, Ladekabel oder lose Akkus im Fokus der „Handyaktion“, die den vollen Einsatz aller AG-Mitglieder forderte.
Vier Wochen lang standen die Mitwirkenden der AG am „Abgabe-Stand“ bereit, um Handys der Mitschüler/innen und Lehrer/innen einzusammeln und für jedes abgegebene Handy ein Los zu vergeben. Zur Abgabe der ausrangierten Lieblings-Smartphones sowie ausgedienten Handy-Modelle älteren Datums wurde durch das Verlosen von Preisen motiviert: von einem Media-Markt-Gutschein (150 Euro), über Büchergutscheine, Buchhandlung Zimmermann, über dm-Gutscheine bis hin zu kleinen Trostpreisen war alles vertreten. Die Verlosung fand am Montag, den 30. Januar 2017, in der großen Pause statt. Mehrere Schülerinnen verschiedener Schularten sind die glücklichen Gewinnerinnen. Sie hatten das große Los gezogen, indem sie ihre Gewinnchancen erhöht und gleich mehrere Alt-Handys abgegeben hatten. Das Geld für die Preise hatte die Klimaschutz-AG über die Teilnahme an einem Wettbewerb zuvor eingenommen (Sparda-Impuls 2016). Der Gedanke hinter der Aktion ist das Recyceln alter Handys zur Wiederverwertung der seltenen Erden, die zur Produktion jedes Handys unerlässlich sind. Für diese Rohstoffe müssen Kinder und Erwachsene in Entwicklungsländern – etwa in Afrika – Tag und Nacht in Mienen harte Arbeit leisten, um die Erden dann nach China zur Produktion unserer geliebten Smartphones zu verschiffen. Das dadurch gewonnene Geld fließt direkt an die „Warlords“ und finanziert somit blutige Bürgerkriege. Um ein Zeichen gegen Ausbeutung und den mit der Produktion verbundenen Umweltschaden zu setzen und sich für Humanität einzusetzen, sammelte die Klimaschutz-AG der Fitz-Ruoff-Schule 150 Handys. Für das sachgerechte Recycling der Handys, hat sich die Klimaschutz-AG der bundesweiten „Die Handy-Aktion“ angeschlossen, die über die Telekom, das Recycling, sowie die sichere Datenlöschung organisiert. Der Erlös der wiedergewonnen Rohstoffe wird an Umwelt- sowie Sozialprojekte gespendet. Ein kleiner aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung!
Text: Johanna Klink, Schülerin der Fritz-Ruoff-Schule und Mitglied der Klimaschutz-AG
Fotos: BUND OG Nuertingen
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